HPEs Treiber-Update schrottet Server-Netzwerkkarten

Hewlett-Packard Enterprise warnt vor einem Update der Netzwerkkarten-Treiber BNX2X für ProLiant-Server mit ESXi. Bei einigen Software-Hardware-Kombinationen kann das Update die Firmware irreparabel beschädigen.

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(Bild: dpa, Ole Spata/Symbolbild)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Susanne Nolte

Ein Treiber-Update kann unter bestimmten Bedingungen die Netzwerkkarte von HPE-Servern der ProLiant-Serie unbrauchbar machen. Das geht aus einer Mitteilung im Hewlett Packard Enterprise Support Center hervor. Sie bezieht sich auf das Treiberpaket "BNX2X Driver Package Version 2.713.30". Es enthält die "HPE QLogic NX2 1/10/20 GbE Multifunction Drivers for VMware vSphere 5.5, 6.0, and 6.5" mit den Dateinamen net-bnx2x_2.713.30.v55.7-1OEM.550.0.0.1331820 und net-bnx2x_2.713.30.v60.7-1OEM.600.0.0.2494585.

Betroffen seien demnach 10GE-Adapter der Serien HP Flex-10 53x und HP Ethernet 53x, außerdem die CNAs (Converged Network Adapters) der Familien HP FlexFabric 53x und 630 sowie der Reihe HP StoreFabric CN1100R. CNAs schicken nicht nur Ethernet- und iSCSI-Pakete über 10GE respektive 20GE, sondern tunneln auch Fibre Channel darüber. Alle Serien baut QLogic für HPE.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass VMwares ESXi 5.5, 6.0 oder 6.5 auf dem ProLiant-Server über HPEs ESXi July Custom Images installiert wurde. In dem Fall, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, führt das Treiber-Update auf die Version 2.713.30 zur vollständigen Funktionsunfähigkeit der Adapter-Firmware, sodass die Karte ausgetauscht werden muss. Zuerst verliert die Karte die Netzanbindung, dann verschwindet sie aus dem Betriebssystem-Zugriff und als letztes aus dem Zugriff durch das RBSU (ROM-Based Setup Utility).

HPE empfiehlt Betroffenen, sich im Schadensfall an den HPE-Support oder den Reseller zu wenden. Nach einem Austausch der defekten Karte muss der Server zuerst mit dem Service Pack for ProLiant, Version 2016.10.0 oder höher gebootet werden. Außerdem benötigt die Karte ein Firmware-Update. Sonst ist die nächste Karte hin.

[UPDATE vom 7.10.2017]

Allem Anschein nach betrifft das zerstörerische Update nicht nur HPEs OEM-Karten für Proliant-Server, sondern weitaus mehr NIC-Modelle mit dem Chipsatz der Familie QLogic/Broadcom 578x0. Ein Leser verwies uns auf den Bericht eines Administrators auf The Virtualist, der bereits im Juli auf diese Weise sechs solcher Karten in drei Servern der Flex-Serie von IBM/Lenovo zerstört hatte. Außer den genannten bestücken auch Cisco, Dell, Hitachi und Supermicro ihre Server damit. Am Wochenende lagen noch keine Stellungnahmen der anderen Serverhersteller dazu vor. (sun)