Luftschiffe als Alternativen zu Satelliten
Eine britisches Unternehmens will zukĂĽnftig Luftschiffe an Stelle von Satelliten und Mobilfunkmasten einsetzen.
Künftig werden Mobilfunkmasten und Satelliten durch unbemannte Luftschiffe ersetzt – jedenfalls wenn es nach dem Willen der englischen Advanced Technologies Group (ATG) geht. Nach Informationen von pressetext.austria hat ein Prototyp des so genannten Luftschiffs StraSat seinen ersten Testflug erfolgreich absolviert. Die Agentur beruft sich dabei auf eine "britische Luftfahrtzeitschrift". Gegenüber dem Internet-Newsdienst Anananova.com zeigte sich John Wood, Marketing-Direktor der ATG, vom Luftschiff begeistert: "Dieses Fluggerät wird aufgrund der niedrigen Kosten und der überragenden Leistung auf die Telekommunikations-Branche dramatische Auswirkungen haben."
StraSat wird nach Firmenangaben das erste in Serie gefertigte Luftschiff sein, das primär digitales Radio und Fernsehen überträgt sowie Überwachungsdienste anbietet. Zusätzlich soll der fliegende Sendemast auch Breitband-Übertragungen problemlos ermöglichen können. ATG zufolge soll zudem High-Speed-Internet möglich werden. Das britische Unternehmen wirbt auf seiner Website vor allem mit den im Vergleich zu gewöhnlichen Funkanlagen und Satelliten vergleichsweise geringen Kosten. Preisangaben zum Luftschiff machen die Briten jedoch nicht. Und auch Details über die speziell angefertigte Startrampe wurden nicht bekannt.
Eine Beeinträchtigung der zivilen Luftfahrt besteht jedoch nicht. Das mit Tedlar-Teflon-Laminat beschichtete fliegende Schiff wird in einer Höhe von 20 Kilometern schweben und mit Hilfe von Elektromotoren seine Position für einen Zeitraum von fünf Jahren halten können. Während es am Tag die benötigte Energie aus den Solarzellen an der Oberseite des Schiffes speist, erfolgt die Energieversorgung nachts über mehrere Batterien im Frachtraum.
Die Briten sind nicht die einzigen, die an derartigen Plänen arbeiten: Bereits 1999 wurden vier Wissenschaftler für ihre Arbeiten zur Entwicklung "stationärer Höhenplattformen" mit dem Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ausgezeichnet: Koordiniert wurde das Projekt von Professor Bernd Kröplin von der Universität Stuttgart, an dessen Institut schon seit 1992 an der Weiterentwicklung von Luftschiffen gearbeitet wird. Zu dem Team gehören zudem der Luft- und Raumfahrttechniker Michael Rehmet vom Friedrichshafener Unternehmen Dornier Luftfahrt, der aus Schweden stammende Unternehmer Per Lindstrand und der britische Atmosphärenchemiker John Adrian Pyle.
Mit einem ähnlichen Stratosphären-basierenden System will die US-Firma Sky Station International aus Washington ab 2002 den Internet-Zugang per Funk realisieren. SkyStation setzt auf in der Stratosphäre plazierte heliumgefüllte Plattformen (30 km Höhe), die bis zu zehn Jahre dort verbleiben sollen. (daa)