Twitter verspricht neue Regeln gegen Hass und Belästigung

Der Konzern reagiert damit auch auf die jüngste Missbrauchsdebatte um den Filmproduzenten Weinstein und den Boykottaufruf #WomenBoycottTwitter der Schauspielerin Rose McGowan.

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Missbrauchsdebatte um Weinstein: Kritik an Twitter und Amazon

(Bild: FirmBee)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Das soziale Netzwerk steht regelmäßig in der Kritik, nicht ausreichend gegen Hass, Gewalt und Belästigung auf seiner Plattform vorzugehen. Immer wieder sieht sich Twitter mit dem Vorwurf konfrontiert, die Falschen zu schützen – wie etwa jüngst im Fall der Missbrauchsdebatte um den Filmproduzenten Harvey Weinstein und den Boykottaufruf #WomenBoycottTwitter der Schauspielerin Rose McGowan. Wegen ihres Protestes gegen den öffentlichen Umgang mit den Missbrauchsvorwürfen hatte Twitter McGowans Account vorübergehend gesperrt.

Twitter-CEO Jack Dorsey kündigte nun konkrete Verbesserungen an: „Wir haben entschieden, in unseren Regeln eine aggressivere Haltung einzunehmen und wie wir sie durchsetzen.“ Twitter werde in den nächsten Wochen auch neue Regeln einführen, führte Dorsey aus. Beispielsweise soll gezielt gegen sexuelle Attacken, nicht einvernehmliche Nacktheit, Hasssymbole, gewalttätige Gruppen sowie Tweets mit gewaltverherrlichenden Inhalten vorgegangen werden.

Wie genau diese neuen Regeln aussehen werden und wie sie umgesetzt werden sollen, ließ Dorsey zunächst offen. In der Geschichte des sozialen Netzwerks ist es nicht der erste Versuch, Maßnahmen zum Schutz der Mitglieder zu ergreifen. Schon vor drei Jahren hatte Twitter neue Regeln in Aussicht gestellt, nach dem es zu massiver Belästigung von Zelda Williams – der Tochter des verstorbenen Schauspielers Robin Williams – gekommen war. Damals führte eine Protestwelle immerhin zur Einrichtung eines Tools, über das Missbrauchsfälle direkt an Twitter gemeldet werden können. Zu einer nachhaltigen Verbesserung haben die Regeln bisher jedoch nicht beigetragen. Noch immer fühlen sich vor allem Frauen Belästigungen ausgesetzt. Im Fall der afroamerikanischen Schauspielerin Leslie Jones hatte Twitter im vergangenen Jahr immerhin das Profil des bekannten Journalisten Milo Yiannopoulos permanent gesperrt. (map)