Mac mini: Unrühmlicher Geburtstag

Apple hat seinen günstigsten Mac geschlagene drei Jahre nicht aktualisiert. Preise und Konfigurationen sind seit 2014 unverändert.

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Mac mini: Unrühmlicher Geburtstag

So sah der Mac mini vor drei Jahren aus – und tut es auch noch heute.

(Bild: Apple)

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Apple ist eigentlich nicht bekannt dafür, im Antiquitätengeschäft tätig zu sein. Beim Mac mini scheint das aber langsam der Fall zu sein: Nachdem der günstigste Mac, der aus Cupertino zu kriegen ist, im Juli 1000 Tage ohne Aktualisierung "feierte", wurde nun am gestrigen Montag die Drei-Jahres-Marke ohne Refresh überschritten.

Zuletzt überholt wurde die Mac-mini-Familie also am 16. Oktober 2014. Seither werden die Kompaktrechner ohne Bildschirm, Tastatur und Maus unverändert offeriert – "das Kraftpaket, das sich jeder leisten kann" wurde nicht einmal im Preis gesenkt. Nach wie vor werden für das Einstiegsmodell mit müdem 1,4 GHz langsamem Dual-Core-i5 von Intel aus dem Haswell-Regal samt 500 GByte Festplatte und Intel HD Graphics 5000 schlappe 569 Euro fällig. Dass Apple diese Komponenten noch erhält, ist fast erstaunlich.

Der Uralt-Mac lässt sich aber auch richtig teuer konfigurieren. Als Spitzenmodell mit Core-i7-Dual-Core-3,0-GHz-Variante mit 16 GByte LPDDR3-SDRAM mit 1600 MHz, und 1 TByte großer SSD auf PCIe-Basis möchte Apple gerne ab Online-Laden 2329 Euro sehen. Geld für einen HDMI-auf-DVI-Adapter (35 Euro) sowie Maus und Tastatur (zusammen 210 Euro) muss man gegebenfalls noch im Budget haben.

Es ist unklar, warum Apple den Mac mini nach wie vor nicht aktualisiert hat. Passende Komponenten, die zumindest für aktuelle Prozessortechnik im Inneren gesorgt hätten, gibt es problemlos von Intel. Noch rätselhafter ist die Tatsache, dass sich Apple der Peinlichkeit hingibt, die alte Variante einfach weiter zu verkaufen, anstatt die Produktlinie schlicht einzustellen.

Die letzte Aussage Apples zum Thema stammt aus dem vergangenen April. Damals hatte der Konzern im Rahmen der Ankündigung eines neuen, überarbeiteten Mac Pro (vermutlich) für 2018 auch kurz den Einsteiger-Mac erwähnt. Die Maschine sei ein "wichtiges Produkt in unserem-Line-up", sagten zwei Apple-Manager. Sie sei eine "Mischung aus Consumer- und Pro-Gerät" – doch das stimmt angesichts der Uralt-Technik schlicht nicht mehr. Auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC – und beim iPhone-Event im September – war vom Mac mini nichts zu hören. (bsc)