Project Wing: Burritos und Arzneien für Australier

Das Project Wing testet in Australien erneut seine Lieferdrohnen – dieses Mal kommen aber mehr Schwierigkeitsgrade hinzu. Drohnen sollen mit ihren Bestellungen gezielt auf dem Gelände von Testpersonen landen und Hindernissen ausweichen.

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Project Wing: Burritos und Arzneien für Australier

(Bild: Project Wing)

Lesezeit: 3 Min.

Im vergangenen Jahr durfte das "Project Wing" des Innovationslabors Google X schon Burritos per Drohne an hungrige Studenten der US-Hochschule Virginia Tech ausliefern. Dies durfte allerdings nur auf einem speziellen Testgelände und nach Erlaubnis durch die US-amerikanische Luftfahrtbehörde (FAA) geschehen. Nun sollen auch in Australien Burritos (und Arzneien) per Drohne ausgeliefert werden – allerdings dürfen die Bestellungen aufgrund der wesentlich weniger strikten Regeln für den Flugverkehr direkt an Privatleute gehen und auf ihre Grundstücke geflogen werden.

Wie einer der Teamleiter, James Ryan Burgess, in einem Blogpost erklärt, kooperiere Project Wing im südöstlichen Australien mit einigen Gemeinden in der Nähe von Canberra und der Restaurantkette "Guzman y Gomez" für mexikanisches Essen und dem "Chemist Warehouse", einer Kette von Apotheken. Testpersonen bestellen über die "Project Wing App" Produkte dieser Unternehmen, die dann per autonom fliegender Drohne zu ihnen nach Hause kommen sollen.

Kunden wollen ihre Waren häufig in den hinteren Garten geliefert bekommen, erklärt Burgess.

(Bild: Project Wing)

Die besondere Herausforderung liege in der sicheren Ankunft und Lieferung der Drohnen. Die Testflüge an der Virginia Tech wurden auf einem klar abgegrenzten Feld vorgenommen und es mussten keine verschiedenen Adressen angeflogen werden. In Australien werde nun mit jeder Lieferung eine andere Adresse angesteuert und somit auch die Flugumgebung anders sein – die Drohnen müssen ihre Sensoren einsetzen, um Hindernisse zu erkennen und ihnen auszuweichen. Zudem haben die Tester die Möglichkeit, den Lieferort auf ihrem Gelände einzugrenzen; sie können sich zum Beispiel wünschen, dass die Drohne die Waren im hinteren Garten oder in der Nähe der Küche des Hauses herunterlasse. Auch dies müsse die Drohne erkennen können.

Ein Mitarbeiter von "Guzman y Gomez" belädt eine Drohne, indem er die Ware an einen Haken an einem Seil hängt, welches die Drohne dann zu sich hochzieht.

(Bild: Project Wing)

Burgess setzt darauf, dass die Algorithmen der Wing-Drohnen und damit die Erkennung von Hindernissen und guten Lieferpunkten durch jeden Flug verbessert werden. Die Tests sollen über mehrere Monate stattfinden.

Eine weitere Herausforderung stelle die Beladung der Drohnen dar. Sie müsste intuitiv und ohne besonderes Equipment für die Mitarbeiter der kooperierenden Unternehmen möglich sein. Auch könne durch die Vielzahl an zu bestellenden Waren – Kunden können bei den Apotheken aus einem Katalog von knapp 100 Produkten wählen – getestet werden, wie die Pakete für die Drohnen am besten gepackt werden sollten und wie viele Produkte tatsächlich auf die Reise gehen können.

Dass Australien für diese Testreihen ausgewählt wurde, ist für das Project Wing kein Novum. Als das Project erstmals im Jahr 2014 an die Öffentlichkeit trat, testete es Down Under unter anderem die Auslieferung von Hundeleckerlies per Drohne. Schon damals kamen die weniger strengen Flugbestimmungen für den Standort der Tests zum Tragen.

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(kbe)