Apple und Facebook streiten um Artikel-Paywall

Das soziale Netzwerk würde gerne Bezahlinhalte via Instant Articles auf dem iPhone anbieten. Da macht Apple aber nicht mit.

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Apple und Facebook streiten um Artikel-Paywall

Instant Article auf dem iPhone.

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.
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Facebook möchte Verlagen ermöglichen, über die Instant-Articles-Funktion, mit der journalistische Beiträge auf Mobilgeräten besonders schnell dargestellt werden, auch kostenpflichtige Inhalte zu vertreiben. Auf dem iPhone und dem iPad wird das aber zunächst nichts: Facebook und Apple konnten sich nicht über das Bezahlmodell einigen, meldet das amerikanische IT-Blog Recode.

Problem ist demnach Apples übliche Provision von 30 Prozent, die App- wie Inhalteanbieter unter iOS abführen müssen. Die neue Instant-Articles-Funktion beinhaltet eine Bezahlschranke, von der aus Nutzern dann Aboangebote unterbreitet werden sollen. Facebook will nach eigenen Angaben die so eingenommenen Beträge komplett an die Verlage durchleiten. "[Wir] werden keinen Anteil einbehalten", sagte Konzernchef Mark Zuckerberg. Er betonte, Facebook wolle dem Journalismus an sich helfen. Nur dieser stelle eine "informierte Gemeinschaft" sicher. Neue technische Verfahren machten es schwerer für Verlage, den Journalismus zu finanzieren, "von dem wir alle abhängen".

Apple und Facebook sollen das Thema der Provision seit Monaten diskutiert haben. Bislang kam es nicht zu einer Einigung, weshalb der Konzern zunächst nur mit der Android-Version seiner Apps starten will. Zu den Verlagen, die von Beginn an mitmachen, gehören Washington Post, Hearst sowie Tronc. Die Bezahlschranken sollen auf zweierlei Art funktionieren: Als hartes Abomodell sowie in einer "metered"-Variante, bei denen eine Reihe von Instant Articles kostenlos gelesen werden können, bevor ein Abonnement notwendig wird.

Laut Recode will Apple von seinen Richtlinien nicht abrücken, die bei In-App-Abos 30 Prozent Provision verlangen. Nach einem Jahr geht der Satz auf 15 Prozent herunter. Für Facebook will der Konzern keine Ausnahme machen, auch wenn Facebook die gesamte Summe an die Verlage durchreicht. Facebook wiederum argumentiert, dass das Abo außerhalb der Facebook-App abgeschlossen werde. Da es von der App ausgeht, sieht Apple aber einen In-App-Verkauf darin – der Konzern will so umgehen, dass etwa Spotify oder Amazon ihre Kunden an ihre Website weiterreichen, damit keine Provision anfällt. (bsc)