Honolulu verbietet Blick aufs Handy beim Überqueren einer Straße

Smombies, aufgepasst: In der Stadt Honolulu ist ein Gesetz in Kraft getreten, das den gesenkten Blick auf Smartphones und Tablets beim Weg über die Straße unter Strafe stellt.

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Cybermobbing per Handy

(Bild: dpa, Armin Weigel/Symbolbild)

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Finger weg vom Handy auf dem Fußgängerübergang auf Hawaii: In der Stadt Honolulu kann der Blick aufs Smartphone für Fußgänger beim Überqueren der Straße künftig teuer werden. Als erste Stadt in den USA stellt Honolulu surfen, SMS schreiben oder ähnliche Ablenkungen durch elektronische Geräte unter Strafe, wie mehrere US-Medien berichteten. In Kraft trat das im Juli beschlossene Verbot am Mittwoch.

Beim ersten Mal ist ein Bußgeld von bis zu 35 US-Dollar (30 Euro) fällig, wird man mehrmals erwischt, steigt die Strafe auf bis zu 99 US-Dollar. Das Verbot gilt nicht nur für Handys und Smartphones, sondern auch für Tablets und Videospiele, berichtete Hawaii News Now. Telefongespräche sollen beim Überqueren von Straßen laut Bericht aber gestattet sein.

Ein Grund für das Gesetz ist die Zahl der getöteten Fußgänger im Straßenverkehr. Schätzungen der Bundesstaaten zufolge starben im vergangenen Jahr fast 6000 Fußgänger auf US-Straßen. Sollten sich diese bestätigen, wären dies elf Prozent mehr als im Jahr zuvor, hieß es in einer Mitteilung der GHSA, einer Organisation der Verkehrssicherheitsbehörden der 50 US-Staaten.

Kritiker bezeichneten das Handy-Verbot als Eingriff in das Privatleben und Überregulierung. Honolulus Bürgermeister Kirk Caldwell hatte bei der Unterzeichnung des Gesetzes im Juli gesagt, es wäre ihm auch lieber, gewisse Gesetze nicht erlassen zu müssen. "Ich wünsche mir, dass vielleicht der gesunde Menschenverstand siegt, aber manchmal fehlt uns der gesunde Menschenverstand." (axk)