"Wegbereiter der Entdeckung von Gravitationswellen" erhält Otto-Hahn-Preis

Viele Techniken, die bei den Nachweisen von Gravitationswellen nun zum Einsatz kommen, wurden in Deutschland entwickelt. Der Leiter des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, Karsten Danzmann wird dafür nun mit dem Otto-Hahn-Preis ausgezeichnet.

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"Wegbereiter der Entdeckung von Gravitationswellen": Karsten Danzmann erhält Otto-Hahn-Preis

Zwei Schwarze Löcher als Ursprung von Gravitationswellen.

(Bild: Ligo)

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Für seine zentrale Rolle als "einer der Wegbereiter der Entdeckung von Gravitationswellen" erhält Karsten Danzmann, der Leiter des Instituts für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik den Otto-Hahn-Preis. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft getragen und am heutigen Donnerstag in der Frankfurter Paulskirche übergeben. Danzmann erhält sie, weil er die experimentellen Voraussetzungen dafür geschaffen habe, dass vor zwei Jahren erstmals Gravitationswellen nachgewiesen werden konnten. Für diese Entdeckung gab es in diesem Jahr auch den Physik-Nobelpreis.

Karsten Danzmann

(Bild: Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik)

Danzmann und sein Team betreiben südlich von Hannover den Gravitationswellen-Detektor GEO600, an dem viele Techniken entwickelt und eingesetzt wurden, die nun bei den LIGO-Detektoren in der USA genutzt werden. Außerdem forscht er an dem Weltraum-Detektor LISA, der von der Europäischen Weltraumagentur ESA betrieben werden soll. Diese Arbeit wurde bereits mit verschiedenen Preisen gewürdigt und nun folgt der Otto-Hahn-Preis, der alle zwei Jahre abwechselnd an Preisträger aus der Physik und der Chemie verliehen wird.

Ein Besuch beim Gravitationswellen-Detektor GEO600 (13 Bilder)

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Der Allgemeinen Relativitätstheorie von Albert Einstein zufolge ist Gravitation eine Eigenschaft des Raums, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Werden massereiche Körper beschleunigt, erzeugen sie der Theorie zufolge Gravitationswellen, die das Gefüge des Raums verformen – selbst bei großen Massen aber nur minimal. Einstein selbst ging deshalb davon aus, dass sie nie nachweisbar sein würden. Mit den nun vorhandenen, äußert leistungsfähigen Instrumenten sind sie aber doch zu beobachten, wenn das verantwortliche Ereignis groß genug war. Forscher erhoffen sich dadurch Einblicke in ganz neue Prozesse und den Beginn einer neuen Ära der Astronomie.

Gravitationswellen nachgewiesen (8 Bilder)

Darstellung von Sonne und Erde in der Raumzeit
(Bild: Ligo)

(mho)