Amazon Marketplace: Händler erhielten kein Geld

Eine Woche lang zahlte Amazon seinen Händlern kein Geld aus – offenbar gab es komplexe technische Probleme. Die ausstehenden Zahlungen schränkten viele Händler ein – und das zum anlaufenden Weihnachtsgeschäft.

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Amazon

(Bild: dpa, Reed Saxon/Symbolbild)

Lesezeit: 2 Min.

Amazon ist nicht mehr nur ein riesiger Onlineshop – sondern auch ein riesiger Marktplatz, auf dem auch externe Händler ihre Waren anbieten können. Amazon übernimmt dabei die Zahlungsabwicklung und oft auch den Versand. Die Marketplace-Händler erhalten das eingenommene Geld abzüglich Gebühren.

Doch seit einigen Tagen klagen zahlreiche Händler, dass die Auszahlung ihres Guthabens fehlgeschlagen sei. Der Grund dafür ist offenbar eine technische Störung, wie Amazon einzelnen Verkäufern auf Nachfrage erklärte. Die Technikabteilung sei dabei, die Probleme schnellstmöglich zu lösen.

Seit einer Woche warten Händler auf ihr Geld – und das sind keine kleinen Summen, es stehen durchaus Existenzen auf dem Spiel. "Die Situation ist angespannt", schreibt ein Händler in den offiziellen Verkäuferforen von Amazon, der Druck sei enorm. Zudem würde Amazon "null Information" liefern, beklagt ein anderer.

Auch auf Fachseiten wie dem Sellerforum machten die Betroffenen ihrem Ärger Luft und berichteten von leeren Webseiten und einem "kaputten System". Offenbar sind auch Händler in Großbritannien betroffen, wie sich den Seller Forums entnehmen lässt: "This is really poor from Amazon", schreibt dort ein betroffener Nutzer. Auch heise online erhielt diverse Hinweise von Betroffenen: So habe Amazon die Überweisungen zwar angezeigt und mit einer Transaktions-ID ausgewiesen, doch dem Zahlungskonto wurde kein Geld gutgeschrieben.

Einige Händler haben inzwischen eine erfreuliche Nachricht von Amazon bekommen: "Ihre Auszahlung ist unterwegs und Sie erhalten sie innerhalb von 3 bis 5 Werktagen." Im Verkäuferforum berichten Nutzer außerdem, dass die ersten Zahlungen am heutigen Dienstag tatsächlich auf ihren Konten eingetroffen seien. "Yeaahhhhh, Sparkasse hat gebucht!", freut sich ein Händler.

Andere bestätigen den Geldeingang ebenfalls, auch im britischen Seller-Forum. Offenbar normalisiert sich die Situation allmählich. Eine Stellungnahme von Amazon steht noch aus, wir werden sie umgehend nachreichen.

Update, 8. November, 10:15 Uhr: Amazon hat heise online ein Statement zugeschickt: "Wir arbeiten schnellstmöglich an einer Lösung für den kleinen Anteil betroffener Verkäufer." (dbe)