Ultraschall-Scanner im Taschenformat soll neue Maßstäbe bei Preis und Praxisnutzen setzen

Große Geräte liefern die besten Bilder, doch ein neuartiger Ultraschall-Scanner zum Mitnehmen könnte ein ganz neues Marktsegment schaffen. Mediziner freuen sich auf mehr Flexibilität.

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Ultraschall-Scanner im Taschenformat soll neue Maßstäbe bei Preis und Praxisnutzen setzen
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Von
  • Sascha Mattke

Das Start-up Butterfly Network aus dem US-Bundesstaat Connecticut will vor Ende dieses Jahres einen neuartigen Ultraschall-Scanner auf den Markt bringen, der deutlich handlicher und preisgünstiger ist als alle bislang verfügbaren Modelle. Das Gerät sendet seine Bilder an ein Smartphone und soll zum Preis von 1199 Dollar angeboten werden. Als bislang erstes nutzt es zur Erzeugung von Ultraschall-Wellen statt vibrierender Kristalle winzige Trommeln, die auf einen Halbleiter-Chip geätzt sind. Das berichtet Technology Review online in „Ultraschall zum Mitnehmen“.

Butterfly wurde im Jahr 2011 gegründet von Jonathan Rothberg, einem Unternehmer, der sich bevorzugt mit dem Einsatz von Halbleiter-Technologie in der Biologie beschäftigt. Er brauchte acht Jahre, um aus seinem Konzept für das Ultraschall-Gerät ein Produkt zu machen. Statt vibrierender Kristalle nutzt es „kapazitative mikromaschinell hergestellte Ultraschall-Transducer“, kurz CMUTs – winzige Ultraschall-Sender auf einem Halbleiter-Chip etwa von der Größe einer Briefmarke. Das Unternehmen ist mit 100 Millionen Dollar finanziert.

Einer seiner Berater ist John Kendall, Ultraschall-Leiter in der Notfall-Abteilung des Denver Health Medical Center. Zu den vom Butterfly-Scanner gelieferten Bildern sagt er, sie seien nicht so detailliert wie die von den großen Geräten, die auf Rollen bewegt werden müssen. Entscheidend sei aber, ob man leichter Diagnosen bekommen könne. Und hier sei das Butterfly-Gerät so viel billiger und so leicht mitzunehmen, dass der Vergleich fast nicht mehr fair sei: „Es ist unendlich mobil. Das ist nicht mehr dieselbe Geräte-Kategorie.“ Wegen des niedrigen Preises wird Butterfly allerdings sehr viele seiner Scanner verkaufen müssen, um in die Gewinnzone zu kommen.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)