CA World: Der Entwickler als Geschäftsmodell

CA präsentierte sich auf seiner diesjährigen Hausmesse ausgesprochen selbstbewusst. Seine wichtigsten Kunden sieht das Unternehmen künftig vor allem bei Software-Entwicklern und Security-Experten.

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CA World: Der Entwickler als Geschäftsmodell

Beim CA Accelerator sollen Mitarbeiter in einem internen Start-up neue Werkzeuge entwickeln.

(Bild: Harald E. Weiss)

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"Business-Innovationen dürfen durch Umsetzungsprobleme nicht länger aufgehalten werden", forderte CEO Mike Gregoire in seiner Keynote anlässlich der diesjährigen CA World in Las Vegas. Gemeint sind damit vor allem Zeit und Kosten der Software-Entwicklung, die seiner Ansicht nach immer noch zu hoch sind. "Die Digitalisierung geht in vielen Unternehmen viel zu langsam voran. Das liegt aber weniger an den Problemanalysen oder fehlenden Business-Ideen, sondern vielmehr an einer schleppenden und risikoreichen Integration der betroffenen IT-Systeme mit neuen Anwendungen", so seine Analyse. Die Lösung sieht er in dem umfassenden Entwicklungs-Framework. "Das gesamte Produkt-Portfolio basiert auf unserer Software Factory. Damit lassen sich Business-kritische Anwendungen wesentlich schneller, sicherer und performanter erstellen als bisher."

Jacob Lamm, Executive Vice President für die Unternehmensstrategie, erläuterte nach der Keynote, wie sich diese Vorgaben auf die Weiterentwicklung von CA auswirken werden: "Wir wollen die Nummer eins für die Software-Entwickler werden, und das bedeutet eine solide Entwicklungs-, Operations- und Security-Plattform", lautet seine Zielvorgabe. Damit meint er nicht nur DevOps, sondern auch eine neue Form der integrierten Security innerhalb des DevOps-Zyklus – bei CA heißt das jetzt Dev-Sec-Ops.

Um das besser zu erklären, vergleicht es Gregoire mit einer Textverarbeitung: "Wenn man die Rechtschreibprüfung eingeschaltet hat, wird jedes Wort sofort überprüft und es gibt unmittelbare Hinweise auf eine mögliche oder eine definitive Falschschreibung; etwas Ähnliches müssen wir auch schnellstmöglich beim Codieren erreichen, damit nicht erst später beim Test oder der Implementation die Sicherheitsrisiken ermittelt und ausgeräumt werden."

Insgesamt präsentierte CA auf seiner Hausveranstaltung über 20 Neuheiten. Bei vielem handelte es sich aber nicht um harten Produktankündigungen, sondern bezog sich überwiegend aufs Management und Marktstrategien.

So hat das Unternehmen einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem es darum geht die User Experience von Online-Auftritten der öffentlichen Verwaltungen in den USA zu verbessern. Als Vorbild verweist CA auf den Stadtstaat Singapur, der für alle Behörden und andere öffentlichen Einrichtungen eine einheitlich Nutzeroberfläche eingeführt hat. Kern ist das unter Mithilfe von CA entwickelte "All-Government-API", über das sich alle Einrichtungen mit ihren Anwendungen an die User-Plattform anbinden können.

Bei der vorgestellten Betaversion von FreshTracks.io geht es eigentlich darum, mit maschinellem Lernen eine bessere Überwachung von Container-basierten Anwendungen zu erzielen, vor allem wenn Prometheus und Kubernetes parallel eingesetzt werden. Doch der Schwerpunkt dieser Neuvorstellung bezog sich darauf, dass dieses Open-Source-Werkzeug eine Start-up-ähnlichen Gruppe innerhalb des CA Accelerater entwickelte. Hierbei handelt es sich um einen internen Inkubator, der für das Unternehmen schneller neue Anwendungen erstellen soll. Mitarbeiter können hier zwölf Monate ihrer eigenen Kreativität freien Lauf lassen, ohne sich um ihre Karriere sorgen zu müssen. (fo)