Sieben Milliarden US-Dollar: Apple macht erneut hohe Schulden

Der Konzern hat zum wiederholten Mal eine milliardenschwere Anleihe begeben. Die finanzielle Stabilität beeinträchtigt das nicht – der iPhone-Produzent spart so Steuern.

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Apple-Logo.

(Bild: dpa, Mark Lennihan)

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Apple hat einmal mehr Kredite in Milliardenhöhe aufgenommen. Insgesamt 7.000.000.000 US-Dollar schwer ist das jüngste Anleihepaket des iPhone-Produzenten, das in diesem Monat begeben wurde. Wie üblich will der Konzern damit vor allem sein Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm finanzieren, das Apple unter Konzernchef Tim Cook seit mehreren Jahren betreibt.

Dabei werden die Schulden als steuersparendes Modell verwendet, die zu 90 Prozent im Ausland lagernden Barbestände des Konzerns nicht antasten zu müssen. Würde Apple dieses Geld in die USA zurückführen, drohten dort Steuerzahlungen in Höhe von 35 Prozent. So kann der Konzern die für die Bonds fälligen Zinsen sogar noch von der Steuer absetzen.

Die sieben Milliarden Dollar setzen sich aus mehreren Tranchen mit Laufzeiten von zwei, drei, fünf, sieben, zehn sowie dreißig Jahren zusammen. Die zehn Jahre laufende Anleihe lag 72 Basispunkte über vergleichbaren US-Bundesanleihen. Im September hatte Apple zuletzt fünf Milliarden Dollar an Schulden aufgenommen, damals waren die Zinsen leicht höher (85 Basispunkte über Treasurys).

Apples Aktien feierten in den vergangenen Wochen einen Höhenflug, gestern sank der Wert der Anteilsscheine allerdings auf unter 170 Dollar pro Stück. Der Börsenwert Apples liegt derzeit unter der psychologisch wichtigen Marke von 900 Milliarden – Beobachter erwarten, dass der iPhone-Konzern in absehbarer Zeit als erstes Unternehmen die Billionen-Dollar-Marke knackt.

Apples Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm ("Shareholder Rewards Program") ist satte 300 Milliarden Dollar schwer. In den letzten Monaten war der Konzern an den Anleihemärkten besonders aktiv – ein Zeichen dafür, dass Apples Führung offenbar nicht daran glaubt, dass US-Präsident Donald Trump seine Unternehmenssteuerreform baldmöglichst umsetzen können wird. Die amerikanische Regierung würde die Steuerrate für repatriierte Gewinne gerne auf 20 oder weniger Prozent senken, was Apple gutheißt – der Konzern könnte dann seine rund 272 Milliarden Dollar schwere Kriegskasse in die USA überführen und Anleihen womöglich ablösen. (bsc)