Deutsche Bahn will mit Telematik Dieselverbrauch senken
Was bei strombetriebenen Fahrzeugen bereits funktioniert, soll auch für Dieselzüge Realität werden: zum Beispiel frühzeitig vom Gas gehen, bergab den Schwung nutzen oder über weite Strecken den Zug rollen lassen.
Ein Mechatroniker der DB installiert im FĂĽhrerstand einer Diesellok ein Display.
(Bild: deutschebahn.com)
LokfĂĽhrer der Deutschen Bahn sollen spritsparender fahren. Dazu erhalten gut 1000 Diesel-Loks und Triebwagen Telematiksysteme, die messen, wann und wie viel Kraftstoff auf der Fahrt verbraucht wird. Auf einem Bildschirm erhalten die LokfĂĽhrer laut Mitteilung dann je nach Fahrsituation Empfehlungen, etwa vom Gas zu gehen und den Zug bergab rollen zu lassen. Der Konzern will den Verbrauch um ein Zehntel senken und Millionen Liter Diesel sparen.
Nach Bahn-Berechnungen lassen sich 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden, so viel wie durch Heizung und Stromverbrauch in einer Kleinstadt entsteht. In einem Jahr sollen 90 Prozent der Fahrzeuge ausgerüstet sein. Die Systeme sollen auch Daten über Instandhaltungs- und Betriebszustand der Fahrzeuge erfassen, damit es weniger Verspätungen und Zugausfälle gibt.
Mehr Effizienz, PĂĽnktlichkeit und Komfort
Die Telematiksysteme ĂĽbermitteln die Daten auf zentrale Server, sie werden in monatlichen Berichten fĂĽr die LokfĂĽhrer zusammengefasst. In einem zweiten Schritt sollen die Daten mit Fahrempfehlungen gekoppelt und auf Displays angezeigt werden.
Das Telematiksystem erfasst zudem Daten ĂĽber den Instandhaltungs- und Betriebszustand sowie die Regelung von Vorheizanlagen und Klimatechnik. Das System soll also bald auch zu mehr Effizienz, PĂĽnktlichkeit und Komfort beitragen.
Die Bahn hat sich im Oktober 2017 ein neues Klimaschutzziel gesetzt: Bis 2030 will sie den spezifischen CO2-AusstoĂź um mindestens 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2006 reduzieren. (mit Material der dpa) / (anw)