Großbritannien erhöht Steuer auf Diesel-Pkw
Der britische Schatzkanzler Philip Hammond kündigte gestern eine höhere Verbrauchssteuer auf neue Dieselfahrzeuge sowie eine Steuererhöhung für Besitzer von Dieselfahrzeugen an. Von der Steueränderung erwartet die Regierung Mehreinnahmen in Höhe von insgesamt rund 550 Millionen Pfund
- Florian Pillau
Der britische Schatzkanzler Philip Hammond kündigte gestern eine höhere Verbrauchssteuer auf neue Dieselfahrzeuge sowie eine Steuererhöhung für Besitzer von Dieselfahrzeugen an. Von der Steueränderung erwartet die Regierung Mehreinnahmen in Höhe von insgesamt rund 550 Millionen Pfund.
Letztere gilt für Neuwagen, die ab dem 1. April 2018 angemeldet werden. Für sie sind bis zu 500 Britische Pfund (heute kostet ein Pfund 1,1235 Euro) im ersten Jahr des Eigentums zusätzlich zu zahlen. Die Steuer richtet sich dabei nach der Höhe des CO2-Ausstoßes, der in Großbritannien in acht Klassen gegliedert ist.
(Bild: Porsche)
Betroffen sind alle neuen Diesel-Pkw, die noch keinen Verbrauchsnachweis haben, wie ihn die EU nach WLTP spätestens bis 31. Dezember 2018 verlangt. Seit 1. September 2017 gilt der Fahrzyklus im WLTP verpflichtend für alle neuen Typgenehmigungen. Eine solche Homologation kann allerdings auch bei bereits im Verkauf befindlichen Fahrzeugen nötig werden, etwa bei Änderungen an Motoren oder Getrieben.
Die Besitzer von 12 Millionen existierenden Dieselautos sind von den Änderungen nicht betroffen. Allerdings wird die Steuer für Diesel-Firmenwagen ab April nächsten Jahres von drei auf vier Prozent angehoben, was dem Finanzministerium über fünf Jahre 295 Millionen Pfund einbringen soll. 220 Millionen Pfund sollen einen Clean-Air-Fonds zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung unterstützen.
Autos zwischen 76 und 90 g/km CO2-Ausstoß kosteten in Großbritannien bisher 100 Pfund im ersten Jahr, nun soll die Steuer auf 120 Pfund steigen. Bei einem Peugeot 208 soll sich die Steuerrechnung im ersten Jahr des Eigentums also um 20 Pfund erhöhen. Teurere Autos wie ein Land Rover Discovery im Bereich 171 bis 190 g/km CO2 oder ein Porsche Cayenne (191 bis 225 g/km CO2) kosten im ersten Jahr dann 1200 bzw. 1700 Pfund, also 400 respektive 500 Pfund mehr.
Aus Angst der Kunden vor einer höheren Belastung ist der Absatz von Dieselfahrzeugen auf Europas zweitgrößtem Automobilmarkt bereits dieses Jahr um 15 Prozent gesunken, die Nachfrage nach benzinbetriebenen Autos um dre Prozent gestiegen. Das schreibt die Branchenzeitung Automotive News. (fpi)