Grafikchip-Absatz: Intel verliert Marktanteile, Nvidia steigert Absatz

Nvidia setzte im dritten Quartal 2017 fast 30 Prozent mehr Grafikchips ab und gewinnt Marktanteile. Intel dagegen muss wertvolle Prozente abgeben. AMD steigert seinen Absatz, stagniert allerdings bei einem Marktanteil von 13 Prozent.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Grafikchip-Absatz: Intel verliert Marktanteil, Nvidia steigert Absatz

AMDs im dritten Quartal veröffentlichte Grafikkarten Radeon RX Vega 56 und 64

(Bild: heise online)

Lesezeit: 3 Min.

Im dritten Quartal 2017 konnten AMD und Nvidia rund 29 Prozent mehr Grafikkarten absetzen als im vorherigen Quartal. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des US-Marktforschungsunternehmens Jon Peddie Research hervor. Demnach steckten mittlerweile in 39,55 Prozent aller PC-Systeme separate Grafikkarten – ein Plus von gut 4 Prozent.

Peddie zufolge sei besonders der Bereich PC-Gaming verantwortlich für die hohen Steigerungen. Dazu komme die noch immer hohe Nachfrage nach Grafikkarten, die eine ausreichende Megahashes/s-Leistung für das Schürfen von Kryptowährungen wie Ethereum freisetzen. Besonders geeignet sind hierbei die Varianten Radeon RX 470/480 und RX 570/580 sowie Nvidias GeForce GTX 1070. Außerdem ist laut Peddie das dritte Jahresquartal hinsichtlich des GPU-Absatzes typischerweise das stärkste – folglich griffen auch saisonale Effekte.

In das dritte Quartal fiel etwa der Marktstart von AMDs neuer Grafikkarten-Generation Radeon RX Vega. Die Referenzexemplare der Radeon RX Vega 56 und Radeon RX Vega 64 waren zunächst allerdings nur in geringen Stückzahlen verfügbar. Hinsichtlich der Hersteller-Exemplare mit eigenen Kühlkörpern und höheren Taktfrequenzen ist die Angebotsvielfalt noch immer gering.

Intels Marktanteil fällt, Nvidias Marktanteil steigt.

(Bild: Jon Peddie)

Schließt man die in Prozessoren steckenden Grafikeinheiten mit ein, konnte AMD seinen Absatz an Grafikchips um 7,63 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal steigern. Dies schlüsselt sich auf in einen starken Anstieg bei dedizierten Grafikchips für Grafikkarten (+16,1 Prozent), einem mittelprächtigen Anstieg bei Desktop-Kombiprozessoren/APUs (+7,1 Prozent) und dedizierten Notebook-GPUs (+5,2 Prozent und einem vergleichsweise geringen Anstieg bei Notebook-APUs (+2,2 Prozent).

Intel lieferte im dritten Quartal insgesamt 5 Prozent mehr Prozessorgrafikeinheiten ab. Der große Gewinner ist allerdings Nvidia – die Firma setzte von Juli bis September fast 30 Prozent mehr Grafikchips ab. Besonders groß fiel das Plus dabei bei Grafikkarten-GPUs aus (+34,7 Prozent), die Notebook-GPU-Absätze steigerte Nvidia um rund ein Fünftel im Vergleich zum vorherigen Quartal.

Rechnet man alle dedizierten Desktop- und Notebook-GPUs zusammen, konnten Hersteller ihren Absatz um rund 23 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal steigern – im Vergleich zum Vorjahresquartal sind es immerhin noch rund 12 Prozent.

Insgesamt hat Intel einen Marktanteil von 67,8 Prozent – ein Minus um 3,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Nvidia steigerte seinen Anteil um 3,3 Prozent auf 19,3 Prozent, während sich AMD bei 13 Prozent stabilisierte. (mfi)