Bericht: Südkoreanische Ermittler durchsuchen Apple-Büros

Am Vortag des iPhone-X-Verkaufsstarts haben südkoreanische Wettbewerbshüter einem Bericht zufolge Ermittler in die Apple-Büros in Seoul geschickt, um Geschäftspraktiken zu durchleuchten.

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Apple

(Bild: dpa, Maja Hitij)

Lesezeit: 2 Min.

Ermittler der südkoreanischen Wettbewerbsbehörde Fair Trade Commission (FTC) haben Apples Geschäftseinrichtungen in der Hauptstadt Seoul einen unangekündigten Besuch abgestattet, wie die britische Zeitung Metro berichtet. Die Durchsuchung erfolgte genau einen Tag vor dem örtlichen Verkaufsstart des iPhone X am 24. November und werfe die Frage auf, ob die Einführung des neuen Spitzenmodells gezielt gestört werden sollte, schreibt die Zeitung.

Die Aktion sei wohl im Rahmen einer laufenden Untersuchung der FTC zu Apples Geschäftspraktiken erfolgt, es gehe um "unfaire Verträge" mit den örtlichen Mobilfunkanbietern.

Ähnliche Vorwürfe hatten vor mehreren Jahren auch europäische Netzbetreiber vorgebracht, die sich an Apples "ungewöhnlich strikten" Vorgaben für den Verkauf des iPhones störten. Der Hersteller setze eine bestimmte Quote an Geräten fest, die der jeweilige Mobilfunkanbieter über einen vorgegebenen Zeitraum abverkaufen muss, hieß es damals – nicht verkaufte iPhones seien ebenfalls zu bezahlen. Auch Wettbewerbshüter in Frankreich und Kanada wurden die Verträge über den iPhone-Vertrieb zwischen Apple und den Netzbetreibern geprüft – dabei ging es auch um den Vorwurf der Preistreiberei.

Die südkoreanischen Wettbewerbshüter gehen seit längerem gegen Apple vor, so musste der Konzern etwa Vertragsbedingungen mit lokalen Reparaturwerkstätten auf Geheiß der FTC anpassen. Der südkoreanische Smartphone-Markt war lange Zeit über fest in der Hand lokaler Hersteller wie Samsung, erst mit der Einführung der größeren iPhone-Modelle konnte Apple auf dem Markt langsam Fuß fassen. iPhone 6 und iPhone 6 Plus haben sich auch auf Südkoreas Exportgeschäft ausgewirkt, klagte das südkoreanische Handelsministerium 2014.

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(lbe)