Hillary Clinton: "Die USA sind auf die Auswirkungen der KI völlig unvorbereitet"

Die ehemalige US-Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin warnt vor allem vor Jobverlusten und verstärkten Überwachungsmöglichkeiten im Zuge der weiteren Verbreitung von künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft.

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Hillary Clinton: "Die USA sind auf die Auswirkungen der KI völlig unvorbereitet"

(Bild: Frank Plitt CC-BY 3.0)

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Von
  • Björn Bohn

Die US-Politikerin Hillary Clinton hat große Bedenken, wenn es um künstliche Intelligenz (KI) geht. "Amerika ist auf den Einfluss der künstlichen Intelligenz total unvorbereitet," sagte Clinton in einem Interview mit Hugh Hewitt. Ihre Hauptsorgen seien dabei verstärkte Überwachungsmöglichkeiten und der potenzielle Jobverlust von Millionen von Menschen, die durch KIs ersetzt werden könnten. "Viele sehr intelligente Menschen wie Bill Gates, Elon Musk, Stephen Hawking," sagt Clinton, "läuten einen Alarm, den wir nicht hören. Und der Alarm sagt: Künstliche Intelligenz ist nicht unser Freund." Musk zumindest warnte zwar vor den Gefahren künstlicher Intelligenz, aber nur im Bezug auf unregulierte Forschung – nicht aufgrund einer drohenden Automation vieler Bereiche.

Das bevorzugte Beispiel für Clinton waren die Auswirkungen eines weitreichenden Systems autonomer Fahrzeuge. Das Konzept klinge zwar wie eine gute Idee, aber Millionen Menschen würden ihren Job verlieren.

Eine zu Beginn des Jahres veröffentlichte Studie des National Bureau of Economy ging genau dieser Entwicklung auf den Grund. Laut einer Zusammenfassung von The Verge bedeutete der Einsatz eines Roboters in den Jahren 1990 bis 2007 bereits einen Verlust von 3 bis 5.6 Jobs. Erst vor kurzem erklärte Uber, 24.000 autonome Fahrzeuge bestellen zu wollen.

Eine weitere Sorge von Clinton sind die erhöhten Überwachungsmöglichkeiten: "Was tun wir, wenn wir mit dem Internet der Dinge verbunden sind und alles was wir wissen und alles was wir tun und alles was wir schreiben wird irgendwo aufgezeichnet?" Weiterhin warnt sie vor den Manipulationsmöglichkeiten, denn es sei klar, dass viele Firmen schon jetzt enorme Mengen an privaten Informationen über uns haben, die nicht nur für positive Zwecke eingesetzt werden. Clinton selbst hätte demnach als Präsidentin der USA eine Expertenkommission aufgestellt, die die genauen Gesetze für künstliche Intelligenz diskutiert hätte. (bbo)