Western Digital entwickelt RISC-V-Controller für Festplatten mit Transmeta-Gründer

Künftige Controller für Speichersysteme von WD setzen auf Künstliche Intelligenz und die offene Architektur RISC-V, um höhere Leistung und neue Funktionen zu realisieren.

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Festplatte von Western Digital
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Der Festplatten- und SSD-Hersteller Western Digital (WD/WDC) hat sich bei der Firma Esperanto Technologies des Transmeta-Gründers und SPARC-Entwicklers Dave Ditzel eingekauft. Esperanto spezialisiert sich auf Chips mit der offenen Prozessorarchitektur RISC-V. Diese sollen eines Tages auch in Festplatten- oder SSD-Controllern von WD zum Einsatz kommen, denn WD erwartet, irgendwann "zwei Milliarden RISC-V-Kerne pro Jahr" auszuliefern.

Die RISC-V-Chips sollen mehr Performance und neue Funktionen künftiger Speichersysteme und Massenspeicher ermöglichen. Um was es konkret dabei geht, verrät die Pressemitteilung leider nicht.

Esperanto will allerdings Künstliche Intelligenz (KI/AI) und Funktionen für Machine Learning in RISC-V-Chips einbauen. Geplant sind die 7-Nanometer-Chips ET-Maxion mit 16 64-bittigen RISC-V-Kernen und ET-Minion mit 4096 sparsamen Kernen, so Ditzel.

Dave Ditzel (rechts) mit dem ehemaligen c't-Redakteur Andreas Stiller im Jahr 2000 auf dem Microprocessor Forum.

Das Trendthema KI wird derzeit auch für Storage-Systeme diskutiert. Laut einer Präsentation der Firma Phison auf dem Flash Memory Summit verspricht Machine Learning etwa Vorteile in SSD-Controllern

Für den Chiphersteller Marvell könnte die WD-Nachricht eine schlechte sein: Bei Marvell entfiel im vergangenen Geschäftsjahr die Hälfte des Umsatzes auf die Storage-Sparte, die vor allem Festplatten- und SSD-Controller verkauft. In aktuellen SSD-Controllern von Marvell stecken beispielsweise zwei Cortex-R5-Kerne von ARM.

Dave Ditzel hat bei Sun einst die Advanced Systems Group geleitet, gründete 1995 Transmeta und heuerte 2008 bei Intel an. (ciw)