Abstimmung in Münster: Tempo 30 in der Stadt?

Der Rat der Stadt Münster stimmt am Mittwoch (13. Dezember 2017) nach jahrelanger Diskussion über den Lärmaktionsplan und Tempo 30 auf einigen Straßen in der Innenstadt ab. Dadurch soll der Straßenlärm gesenkt werden

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Verkehr in Münster

(Bild: Presseamt Münster / Dietmar Wirlitsch)

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Von
  • dpa

Münster hat viel für die Förderung des innerstädtischen Radverkehrs getan. Kommt nun mit Tempo 30 der nächste Schritt?

(Bild: Presseamt Münster / Dietmar Wirlitsch)

Der Rat der Stadt Münster stimmt am Mittwoch (13. Dezember 2017) nach jahrelanger Diskussion über den Lärmaktionsplan und Tempo 30 auf einigen Straßen in der Innenstadt ab. Dadurch soll der Straßenlärm gesenkt werden – zum Wohle der Anwohner. Denn wer direkt an einer sehr lauten Straße wohnt, kämpft laut Umweltbundesamt häufig nicht nur mit Schlafproblemen. Betroffene leiden auch körperlich und geistig. Käme der Plan im Rat durch, ginge es in Münster voraussichtlich im Frühjahr 2019 auf einigen Strecken los.

Vor Jahren hat die EU die Umgebungslärmrichtlinie verabschiedet. Darin gibt sie den Mitgliedstaaten auf, in Ballungsorten den Umgebungslärm zu messen und ihn dann in einem zweiten Schritt zu bekämpfen. Seitdem werden in Deutschland in den Kommunen die sogenannten Lärmkarten erstellt und Lärmaktionspläne verabschiedet. NRW ist in diesem Prozess weiter als viele andere Bundesländer: Nach den aktuellsten Zahlen zum Stichtag 1. Januar 2015 haben in NRW laut dem Umweltbundesamt von 396 Gemeinden 374 eine Lärmkartierung durchgeführt. 292 Gemeinden haben eine Meldung zur Lärmaktionsplanung abgegeben. Und in 159 Gemeinden wurden infolge des Aktionsplans Maßnahmen getroffen.

Tempo 30 zur Standard-Geschwindigkeit und 50 km/h zur Ausnahme in Städten zu machen, war in den vergangenen Jahren immer mal wieder in der Diskussion. Befürworter argumentieren mit weniger Lärm und Luftbelastung. Dazu käme, dass schon jetzt die durchschnittliche Geschwindigkeit in Großstädten weiter unterhalb von 30 km/h liegen würde. Gegner befürchten dagegen eine künstliche Behinderung des Verkehrsflusses und bezweifeln, dass Lärm und Schadstoffbelastung nennenswert sinken. (mfz)