Mac: Versteckte Dateien und Ordner per Tastaturkürzel anzeigen

Wie kann ich unter macOS eigentlich die versteckten Objekte in einem Ordner sichtbar machen? Eine Einstellung konnte ich dazu nicht finden.

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Nutzer von macOS 10.12 Sierra und 10.13 High Sierra haben es besonders einfach: Durch Drücken des Kürzel Cmd+Shift+Punkt werden die versteckten Dateien ein- oder ausgeblendet. Dieses Kürzel funktioniert bei älteren Systemen nur in den Öffnen- und Speichern-Dialogen.

Wer eine ältere Version von macOS respektive OS X auf seinem Mac nutzt, muss sich mit folgendem Terminal-Einzeiler behelfen:

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles YES; killall Finder

Der Befehl „defaults write“ aktiviert zunächst die versteckte Finder-Einstellung „AppleShowAllFiles“. „killall“ startet anschließend den Finder neu, damit er die geänderte Option mitbekommt. Ersetzen Sie „YES“ durch „NO“, wenn Sie die unsichtbaren Dateien und Ordner wieder ausblenden möchten.

Tipp: Mit der Pfeil-nach-oben-Taste rufen Sie im Terminal den zuletzt ausgeführten Befehl auf, sodass Sie nicht mehr alles neu eintippen müssen.

Seit Sierra kann man unsichtbare Dateien per Tastaturkürzel einblenden – allerdings verbirgt macOS inzwischen generell Dateien wie ".DS_Store".

Seit macOS 10.12 Sierra zeigt der Finder allerdings nicht mehr alle versteckten Dateien an. Es fehlt zum Beispiel die kleine Systemdatei „.DS_Store“, die sich in jedem Ordner befindet und deren Darstellungsoptionen speichert – zum Beispiel die sichtbaren Spalten und die Sortierung. Auch die Datei „.localized“ bleibt weiterhin unsichtbar.

Diese liegt zum Beispiel in den Ordnern „Musik“ und „Bilder“. Sie sorgt dafür, dass der Finder die Ordner in deutscher Sprache anzeigt, eigentlich heißen sie „Music“ und „Pictures“. Um wirklich alle Dateien sehen zu können, müssen Sie auf Dateimanager wie ForkLift, Path Finder oder Transmit ausweichen.

Auch über das Terminal bekommt man noch alle Dateien zu Gesicht:

ls -lA /pfad/zum/Ordner

Übrigens: Standardmäßig verbirgt der Finder alle Dateien und Ordner, deren Name mit einem Punkt beginnt. Es gibt aber auch ein Dateiattribut, das reguläre benannte Objekte ausblendet. Viele Unix-Ordner wie "bin", "private" oder "usr" auf der Hauptebene des Startvolumes sind auf diese Weise verborgen.

Etliche Cross-Platform-Programme legen versteckte Ordner im Benutzerordner an, beispielsweise Dropbox oder Kodi. Diese sollten Sie nur zur Problemlösung entfernen oder wenn Sie die Programme löschen. Cloud-Dienste wie Dropbox oder Tresorit packen einen gleichnamigen Unterordner in die von ihnen verwalteten Cloud-Ordner. Diese enthalten Caches oder im Fall von Tresorit unter Umständen sogar große Mengen Dateien, die man bereits aus der Cloud gelöscht hat (.tresorit/Trash). (wre)