TelDaFax wird zerschlagen
Beim insolventen Telefonanbieter TelDaFax hat der Ausverkauf begonnen.
Beim insolventen Telefonanbieter TelDaFax hat der Ausverkauf begonnen. Der Gläubigerausschuss hat jetzt beschlossen, zwei der Unternehmensteile in eigenständige Tochterfirmen auszugegliedern und sämtliche Unternehmensbeteiligungen zu verkaufen. Übrig bleibt so lediglich eine Firmen-Hülle, die ebenfalls zum Verkauf ansteht.
Die neue Tochter TelDaFax NewLine soll die übrig gebliebenen 30.000 Preselection-Kunden mit Telekommunikationsdienstleistungen versorgen, die sie bei WorldCom und anderen Anbietern einkaufen will. Wer die anderen Anbieter sind, wollte TelDaFax-Sprecher Markus Hoffman nicht sagen. Nach seinen Angaben können in spätestens zwei Wochen wieder alle Kunden über die neuen Leitungen telefonieren; die Verträge sollen unverändert fortlaufen. Als zweite Tochter soll das TelDaFax Communication Center die komplette Kundenbetreuung für NewLine übernehmen sowie Call-Center-Leistungen auch für andere Unternehmen anbieten. Die Muttergesellschaft übernimmt für beide Firmen vorläufig Verwaltungstätigkeiten. Hoffmann wies gegenüber heise online jedoch darauf hin, dass auch die beiden neuen Firmen zu verkaufen seien.
Die meisten TelDaFax-Mitarbeiter mĂĽssen sich einen neuen Job suchen: von ursprĂĽnglich 260 Angestellten ĂĽbernehmen die beiden Tochterfirmen nur je 35, weitere 17 Mitarbeiter sollen laut Hoffmann die Mutterfirma "abwickeln". Die anderen mĂĽssen mit KĂĽndigungen rechnen. FĂĽr einen Sozialplan wurden 2,5 Millionen Mark bereitgestellt.
Als maßgebliche Gründe für die Insolvenz der Gesellschaft nannte Hoffmann einen 18-prozentigen Umsatzrückgang im letzten Geschäftsjahr sowie Verluste von 150 Millionen Mark, die "durch Wertberichtigungen" zu Stande kamen. Was genau korrigiert werden musste, wollte Hoffmann nicht sagen.
Das endgültige Aus von TelDaFax kam, als die Telekom nach einer Gerichtsentscheidung die Leitungen des Unternehmens kappte, weil Schulden in Millionenhöhe nicht beglichen worden waren. (axv)