Musikindustrie nimmt (angeblich) Napster-User aufs Korn

Das "Internet Anti Piracy System" soll der Musikindustrie ermöglichen, Downloads von Napster-Anwendern zu überwachen und Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen.

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Von
  • Volker Zota

In der vergangenen Woche verdichteten sich die Spekulationen um das so genannte Internet Anti Piracy System, auch Media Tracker genannt, mit dem die Internationale Vereinigung der Phonographischen Industrie (IFPI) den Tausch urheberrechtlich geschützter Musikstücke im Internet unterbinden will. Das Programm tarne sich als Napster-Client, um den Datenverkehr im Napster-Netzwerk, die Titel des getauschten Songs und die IP-Adressen der Tauschpartner in eine Datenbank für Urheberrechtsverletzungen einzuspeisen, berichtet der neuseeländische Newsdienst 7amnews. Als Beweis für die Existenz des Media Trackers führt 7amnews Screenshots der vorgeblichen Software an, die von einem Mitarbeiter der British Phonographic Industry, dem britischen Landesverband der IFPI, stammen sollen.

Neben der Napster-Spionage soll das Programm in der Lage sein, Internet Relay Chat (IRC), Newsgroups sowie ftp-Sites nach illegalen Inhalten zu durchforsten. Ob der Media Tracker tatsächlich existiert oder ob es sich um eine geschickt angelegte Kampagne handelt, um Napster-Usern und anderen Musikfans, die im Internet Lieder tauschen, Angst einzujagen, ist bislang noch unklar – die IFPI hält sich zurzeit zumindest vollständig aus der Diskussion heraus. (vza)