Mit Preiserhöhungen gegen den kalifornischen Blackout

In Kalifornien sollen die Strompreise für Endverbraucher erhöht werden, um die Zahlungsfähigkeit der Stromversorger sicherzustellen und künftigen Stromkrisen entgegenzuwirken.

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Die kalifornische Regulierungskommission für Versorgungsbetriebe will einer Erhöhung der Strompreise für Endverbraucher zustimmen, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise. Mit Preiserhöhungen von bis zu 20 Prozent soll die Zahlungsfähigkeit der drei großen kalifornischen Energieversorger sichergestellt werden.

Der Netzbetreiber des kalifornsichen Stromnetzes hatte vergangene Woche überraschend erneut rotierende Stromabschaltungen angeordnet. Für den Sommer rechnen Fachleute mit einer weiteren Zuspitzung der Energiekrise: Während der Sommermonate steigt der Energiebedarf in Kalifornien durch den nahezu flächendeckenden Einsatz von Kühlgeräten und Klimaanlagen erfahrungsgemäß auf mehr als das Doppelte des momentanen Verbrauchs.

Kalifornien hat seit Monaten unter Stromknappheit zu leiden, die im wesentlichen auf die Deregulierung des Strommarktes zurückzuführen ist: Während die Strompreise auf dem Großhandelsmarkt nach der Deregulierung nahezu explodiert sind, wurden die Endverbraucherpreise staatlich gedeckelt. Die drei großen Energieversorgungsunternehmen des Sonnenstaates wurden dadurch an den Rand der Zahlungsunfähigkeit getrieben – Investitionen und Modernisierungen des Stromnetzes unterblieben; gleichzeitig wuchs der Strombedarf. Der kalifornische Governeur versucht bei der Zentralregierung auch eine Deckelung der Großhandelspreise durchzusetzen – angeblich haben Energiegroßhändler unter Ausnutzung der prekären Situation Kalifornien 6,2 Milliarden US-Dollar zuviel berechnet. Eine solche Maßnahme stößt jedoch bis jetzt bei US-Präsident Bush auf taube Ohren. (wst/c't) / (jk)