CES

LGs "ThinQ": Künstliche Intelligenz, neue TV-Prozessoren, schweigende Roboter

Wenn die Technik patzt: LGs Marketing-Chef David VanderWaal hatte auf der CES-Pressekonferenz Mühe, die Vorteile der angestrebten Gerätevernetzung zu demonstrieren - die kleine Cloi wollte einfach nicht mit ihm reden.

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LG auf der CES: Künstliche Intelligenz, neue TV-Prozessoren, schweigende Roboter
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LG Electronics setzt in diesem Jahr wie viele andere auf Vernetzung und künstliche Intelligenz. Dafür hat das Unternehmen sogar ein eigenes Schlagwort kreiert: ThinQ. Auf der Eröffnungskonferenz des Pressemarathons auf der CES umriss LG Electronics Präsident I.D. Park die Schwerpunkte. Es geht um selbstlernende Systeme, in dem die verschiedenen Geräte miteinander kommunizieren – der Fernseher steuert die Beleuchtung im Haus, das Auto erkundigt sich beim Kühlschrank nach fälligen Einkäufen und der Staubsauger weiß, dass unter dem Sofa häufig alte Socken liegen, die er links liegen lassen muss.

Es handele sich stets um offene Systeme und LG arbeite eng mit Google und Amazon zusammen, erklärte Park. Diese Kooperation läuft unter Deep ThinQ. So könne man Googles Assistenten beispielsweise direkt über einen Knopf im Kopfhörer aufrufen, auch in OLED-TVs und Waschmaschinen wurde der Assistent integriert.

Welche Tücken vernetzte Systeme mit sich bringen kann, machte Knubbelroboter Cloi nur zu deutlich: Er verweigerte das Gespräch mit David VanderWaal – LGs Vice President Marketing versuchte zunächst, der süßen Cloi gut zuzureden, gab aber irgendwann entnervt auf.

Als anschließend drei große Service-Roboter als VanderWaals Counterparts auf die Bühne fuhren, herrschte gespante Ruhe im Saal. Glücklicherweise reagierten diese Roboter aber deutlich professioneller als die kleine Cloi. VanderWaal ist sich trotz der kleinen Panne sicher, dass 2018 die Wende für vernetzte IoT-Geräte einleuten wird.

Wenn Technik streikt (8 Bilder)

Cloi solls richten: Der kleine Roboter tritt als Vermittler zwischen vernetzten Geräte an.
(Bild: Ulrike Kuhlmann)

Seinen aktuellen Smart-TVs spendiert will LG Electronics den neuen Prozessor Alpha 9. Er soll Bildrauschen reduzieren, die Schärfe verbessern und für bessere Farben sorgen. Er unterstützt die aktuellen HDR-Formate HDR10, Dolby Vision und HLG legt mit HDR Pro sowie HLG Pro noch zwei Formate oben drauf, die vorhandenes SDR- oder HDR-Material per tone mapping HDR-mäßig aufpeppen. Der neue Alpha-9-Prozessor steckt in den OLED-Serien G8, E8 und C8. Seine Unterstützung soll auch die Einbindung des Google Assistant erleichtern. Am CES-Stand präsentiert LG in diesem Jahr eine neue Variante seines beeindruckenden OLED-Tunnels: Den OLED-Canyon.

LG hat natürlich weiterhin LCDs im Programm, darunter Super UHD TVs mit Nano-Cell-Technik. Die Geräte nutzen ein Direct-LED-Backlight und sollen besonders blickwinkelstabil sein – und "nicht so winkelabhängig wie ein 10 Jahre altes TV", wie Tim Alessi mit einem Seitenhieb auf die Konkurrenz versicherte. (uk)