CES

Kaum Chancen auf Geräte mit HDMI 2.1 noch im Jahr 2018

Obwohl die HDMI-Spezifikation 2.1 Ende November veröffentlicht wurde, erwähnte bislang kein Gerätehersteller die Audio/Video-Schnittstelle in der neuen Fassung. Das Problem liegt in der Entwicklung der passenden Chips.

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Kaum Chancen auf Geräte mit HDMI 2.1 noch in 2018
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Nun ist die Katze endgültig aus dem Sack: Aussagen von Vertretern des HDMI-Forums auf der HDMI-Pressekonferenz im Rahmen der CES bekräftigten die bereits im Vorfeld der Messe geäußerten Vermutungen, dass 2018 kaum Geräte auf dem Markt erscheinen, die tatsächlich eine HDMI-Schnittstelle in der neuesten Fassung 2.1 bieten.

Das Problem ist nicht die Spezifikation HDMI 2.1 selbst: Die wurde vom HDMI-Forum Ende November veröffentlicht. Es mangelt vielmehr an den Spezifikationen für die nötigen Kompatibilitätstest, gefolgt von den Tests selbst. Erst dann können die Chip-Hersteller die Entwicklung der HDMI-2.1-Chips abschließen und in die Serienproduktion einsteigen.

Bereits in der offiziellen Pressemitteilung des HDMI-Forums zur Veröffentlichung der Spezifikationen von HDMI 2.1 hieß es dazu: „Die HDMI 2.1 Compliance Test Specification (CTS) wird in mehreren Stufen in den Quartalen 1 bis 3 des Jahres 2018 veröffentlicht“. Auf der CES-Pressekonferenz klang das nicht besser: Man arbeite demnach mit Hochdruck an der Beseitigung dieser Hürde. Dies sei deshalb so schwierig, weil mit HDMI 2.1 die Komplexität der Spezifikation enorm gestiegen sei. Eine Einschätzung, wann die nötigen Tests zur Verfügung stehen könnten, wollte keiner der Offiziellen geben.

Mit der Version 2.1 will das federführende HDMI-Forum ihre digitale Audio/Video-Schnittstelle HDMI (High Definition Multimedia Interface) auf den neuesten technischen Stand bringen beziehungsweise fit machen für die Zukunft. Praktisch umfassen die Neuerungen drei Bereiche: Die längst überfällige Möglichkeit zur Weiterleitung von Audio- und Video-Signalen im Bereich HDR und 3D-Sound, die Erweiterung von HDMI um Funktionen, mit der sich Videospiele besser am Frnseher spielen lassen, und die Vorbereitung auf die Fernsehzukunft mit einer Auflösung von 8K (7680 × 4320 Pixel).

Die britische Fachseite HDTVtest hatte spekuliert, dass die ersten HDMI-2.1-Chipsätze erst im 1. Quartal 2018 verfügbar sein werden. Das klingt zunächst unproblematisch; allerdings muss man beachten, dass die Entwicklung der Mehrzahl der Geräte (Fernseher, UHD-BD-Player, AV-Receiver), die auf der CES 2018 präsentiert werden und dann im Laufe des Jahres auf den Markt kommen, bereits läuft.

Ein Vertreter des HDMI-Forums hatte heise online zwar bereits zur IFA mitgeteilt, dass die Xbox One X von Microsoft (ein Mitglied des Forums) das erste HDMI-2.1-Gerät sein dürfte. Daraus auf eine allgemeine Entwicklung zu schließen, ist jedoch problematisch: In Spielkonsolen sind oft speziell entwickelte HDMI-Transmitter-Chips eingebaut, bei denen sich Funktionen durch Firmware-Updates nachträglich hinzufügen lassen – die PlayStation 4 war dafür bereit ein gutes Beispiel. In üblicher Unterhaltungselektronik stecken hingegen meist Chips von der Stange. (nij)