Apple verlagert chinesische iCloud

Künftig sollen Inhalte chinesischer Nutzer nur noch in China gespeichert werden. Apple arbeitet dazu mit einer lokalen Firma zusammen.

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Smartphones in China

Im chinesischen Hefei fotografieren junge Frauen mit ihren Smartphones.

(Bild: dpa, Soeren Stache)

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Die iCloud-Dienste auf dem chinesischen Festland werden ab Februar von örtlichen Servern ausgespielt, die von einem Apple-Partnerunternehmen betrieben werden. Dies hat der Konzern seinen Kunden mitgeteilt, wie der britische Sender BBC meldet. Dafür müssen neue Nutzungsbedingungen abgesegnet werden, in denen es heißt, dass sowohl Apple als auch die Partnerfirma Zugriff auf iCloud-Daten haben werden. Von dem Vorgang sind Nutzer außerhalb Chinas nicht betroffen.

Schon im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass Apple die chinesische iCloud von US-Servern nach China verlagern wird. Das Unternehmen will laut Medienmeldungen eine Milliarde US-Dollar für neue Rechenzentren in die Hand nehmen. Grund für die Entscheidung sind "lokale Cybersicherheitsrichtlinien", die bedingen, dass Cloud-Dienste in China von chinesischen Firmen betrieben werden müssen. Partner ist die die chinesische Firma Guizhou-Cloud Big Data Industry Co. Ltd. (GCBD). Diese wiederum gehört der Provinzregierung von Guizhou im Süden Chinas, wo auch die Anlagen entstanden sind.

Der Umzug erfolgt Apples Schreiben zufolge ab dem 28. Februar. Kunden, die nicht wollen, dass ihre Daten auf den iCloud-Servern von GCBD lagern, müssten ihren Account kündigen. Allerdings lässt sich Apple-Technik – insbesondere iPhone und iPad – ohne iCloud quasi nicht sinnvoll nutzen. Alle Daten in der iCloud, inklusive Fotos, Videos, Dokumenten und Backups, fielen unter die neuen Nutzungsbedingungen der "iCloud operated by GCBD".

Durch die Zusammenarbeit würden sich "Geschwindigkeit und Verlässlichkeit" der Dienste in China erhöhen. Gleichzeitig halte sich Apple an neue chinesische Regelungen, dass Cloud-Dienste in China von chinesischen Firmen betrieben werden müssten. Apple habe "starke Datenschutz- und Sicherheitsvorkehrungen implementiert". Zudem werde es "keine Hintertüren in irgendwelche unserer Systeme" geben. Zuvor gab es Berichte, wonach GCBD ein eigenes Überwachungsgremium erhält, das von Mitgliedern der Kommunistischen Partei geleitet wird. (bsc)