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VR-Headset: Lenovo Mirage Solo ausprobiert – Ein bisschen Bewegungsfreiheit

Das autarke VR-Headset Lenovo Mirage Solo setzt auf die Google-Daydream-Plattform und bringt erstmals Positionstracking - zumindest ein bisschen. Schade: Echte Hand-Controller gibt es nicht.

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Lenovo Mirage Solo ausprobiert: Ein bisschen Bewegungsfreiheit
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Das VR-Headset Lenovo Mirage Solo bietet das Gleiche wie ein Google-Daydream-kompatibles Smartphone in einer Daydream-Halterung – nur dass der Nutzer kein Smartphone braucht. Außerdem unterstützt es als erstes Gerät Googles kamerabasierte Trackingtechnik "Worldsense". Man kann also nicht nur den Kopf drehen und neigen, auch Springen und Ducken werden vom Headset erkannt, außerdem darf man sich ungefähr einen Schritt in jede Richtung bewegen.

Mit echtem "Room-Scale" wie bei PC-Headsets hat das aber wenig zu tun: Nicht nur, weil der Nutzer sich lediglich in einem sehr kleinen Bereich bewegen kann, sondern vor allem, weil echtes Hand-Tracking fehlt: Das Mirage Solo arbeitet mit dem konventionellen Daydream-Controller, der lediglich drei Bewegungsrichtungen erfasst. Es lässt sich also die Hand bewegen, aber nicht der Arm. Die zweite Hand darf mangels zweitem Controller gar nicht mitspielen.

Trotz des Gewichts von 649 Gramm trägt sich die Mirage Solo angenehm. Die Ohrhörer, die hier herunterbaumeln, kann man abnehmen.

Kopftracking und Bildqualität gefielen uns bei einem Probelauf auf der CES gut. Der Bildeindruck ist mit einem High-End-Smartphone in einem Daydream- oder GearVR-Gehäuse vergleichbar und deutlich besser als bei Standard-Smartphone-VR à la Cardboard.

Interessant: Im Mirage Solo kommt ein LC-Display (2560 × 1440 Pixel, 75 Hz) zum Einsatz, bislang waren nur OLED-Bildschirme schnell genug für eine Daydream-Zertifizierung. Angetrieben wird das Headset von einem Qualcomm-Snapdragon-835-SoC mit 4 GByte RAM. 64 GByte Flash sind schon eingebaut, außerdem gibt es einen SD-Karten-Slot.

Die Daydream-Plattform hat sich in Sachen App-Auswahl im vorigen Jahr stark gemausert: Mehr als 250 Apps und Spiele sind inzwischen erhältlich, viele davon sehr liebevoll gestaltet (mehr zu Daydream im c't "Tagträumer" in c't 20/2017). Mit der Auswahl für die Gear VR (Oculus-Store) kann Google aber noch nicht mithalten. Was noch unklar ist: Ob alle Daydream-Titel auf Anhieb das Worldsense-Positionstracking unterstützen.

Die Lenovo Mirage Solo soll im zweiten Quartal für "unter 400 US-Dollar" in den Handel kommen. (jkj)