Apple verkauft neue WLAN-Router der Konkurrenz – und seine eigenen alten

Während Airport Extreme, Time Capsule und Airport Expres seit 2012 beziehungsweise 2013 unverändert weiterverkauft werden, können Kunden nun alternativ auch zu Linksys-Produkten von 2017 greifen.

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Apple verkauft neue WLAN-Router der Konkurrenz – und seine eigenen alten

Zweimal Linksys bitte, Apple!

(Bild: Apple)

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Apple hat in seinem Online-Laden sowie den Apple Retail Stores damit begonnen, WLAN-Router der Konkurrenz zu verkaufen. Erhältlich ist das 2017 auf den Markt gekommene Mesh-System Velop vom Anbieter Linksys. Verfügbar sind Varianten mit zwei oder drei Modulen zu Preisen von 300 beziehungsweise 430 Euro. Die Verfügbarkeit ist gut: Im Berliner Apple Store am Kurfürstendamm lassen sich die Geräte etwa bei heutiger Bestellung morgen abholen.

Für Nutzer könnte das neue Angebot verwirrend sein. Parallel zu den modernen Linksys-Geräten werden nämlich weiterhin auch die völlig veralteten Apple-eigenen WLAN-Produkte offeriert. Die Mini-Basisstation AirPort Express ist bereits seit Juni 2012 unverändert auf dem Markt (110 Euro), die besser ausgestattete Variante AirPort Extreme seit Juni 2013 (220 Euro). Daneben offeriert Apple WLAN-Router mit integrierter Festplatte unter dem Markennamen Time Capsule. Diese stammen ebenfalls von Mitte 2013 und sind zu saftigen Preisen von 430 Euro (3 TByte) beziehungsweise 330 Euro (2 TByte) verfügbar.

Apple gab auf Nachfrage gegenüber MacRumors an, die Leute "liebten" die AirPort-Produkte "und wir verkaufen sie weiter". Gute Verbindungsqualität zuhause sei wichtig und man gebe mit den Linksys-Geräten der Kundschaft nun "noch eine weitere Option", die sich besonders für größere Häuser eigne.

Es ist völlig unklar, ob Apple seine AirPort- und Time-Capsule-Produkte jemals noch einmal anfassen wird. Der Konzern soll laut Medienberichten, die allerdings bereits von Herbst 2016 stammen, das Team für die Weiterentwicklung längst aufgelöst haben. Apples Entscheidung deute an, dass derzeit keine neuen Versionen der WLAN-Basisstationen geplant sind, hieß es damals. Einen Kommentar von Apple gab es nicht.

Immerhin hat sich der Konzern kürzlich um die Behebung von zwei schwerwiegenden Sicherheitslücken in seinen Routern gekümmert: KRACK und Broadpwn wurden – mit leider langer Vorlaufzeit – Mitte Dezember geflickt. (bsc)