Whistleblowerin Chelsea Manning will US-Senatorin werden

Die ehemalige WikiLeaks-Whistleblowerin Chelsea Manning will in die Politik. Sie hat für die diesjährigen Senatswahlen ihre Kandidatur eingereicht.

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Whistleblower will Senatorin werden
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Von
  • André von Raison

Die durch die WikiLeaks-Affäre bekannt gewordene Chelsea Manning hat am 11. Januar ihre Kandidatur für die kommenden Senatswahlen im US-Staat Maryland bei der zuständigen Behörde FEC eingereicht (PDF). Sie will für die Demokraten ins Rennen gehen und die Nachfolge des 74-jährigen Amtsinhabers, Senator Ben Cardin, antreten. In der Washington Post äußerte sich Cardins Sprecherin, Sue Walitsky, nur indirekt zur Manning-Kanidatur: "Senator Cardin erwartet ein energische Debatte der Angelegenheit und eine lebhaften Austausch mit den Wählern in Maryland".

Mannings offizieller Eintrag im Kandidatenverzeichnis für die Senatswahlen im US-Staat Maryland.

Manning hatte während ihrer Militärzeit, damals noch unter dem Vornamen Bradley, der Plattform WikiLeaks rund 700.000 geheime Dokumente über Verfehlungen des US-Militärs zugespielt und war dafür unter anderem wegen des Verrats von Militätgeheimnissen im August 2014 zu 35 Jahren Haft verurteilt worden. Während seiner Haft erstritt sich Manning das Recht auf eine Hormonbehandlung, um fortan als Frau zu leben. Der frühere US-Präsident Barack Obama hatte Manning gegen Ende seiner Amtszeit wegen Unverhältnismäßigkeit des Strafmaßes begnadigt, sodass sie im Mai 2017 schließlich aus dem Gefängnis frei kam. (avr)