Erster Amazon-Supermarkt ohne Kassen öffnet

Amazon will den Supermarkt neu erfinden: Keine Kassen, keine Schlangen, man nimmt, was man braucht und geht einfach raus. Ab Montag können Verbraucher die Technik im ersten "Amazon Go" in Seattle ausprobieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 765 Kommentare lesen
Erster Amazon-Supermarkt ohne Kassen öffnet
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Amazons erster Supermarkt ohne Kassen öffnet für das Publikum. Die Vision hinter "Amazon Go" ist, dass Käufer die Waren direkt in ihre Einkaufstaschen legen – und am Ende das Geschäft einfach verlassen können. Der Betrag wird dann vom Amazon-Konto des Nutzers abgebucht.

US-Medien, die den Laden in Seattle vor dem offiziellen Start am Montag besichtigen durften, berichteten von "Dutzenden und Dutzenden von Kameras". Außerdem sei jeder Regalboden mit einer Waage versehen, um entnommene Artikel zu registrieren.

Die Ladenbesucher müssten eine "Amazon-Go"-App herunterladen und das Telefon an eine Schranke am Eingang halten, berichteten Medien wie Recode, Techcrunch und das Wall Street Journal. Von da an registriere die Technik mit Hilfe der Kameras und Sensoren, welche Artikel ein Käufer aus dem Regal holt und auch einpackt. Es sei nicht nötig, sie explizit in die Kameras zu halten. Das System komme dabei ohne Gesichtserkennung aus, betont Amazon. Die Menschen würden vom System stattdessen als "3D-Objekte" wahrgenommen. Am Ausgang hält der Ladenbesucher wiederum das Telefon an eine Schranke, um "auszuchecken".

Im Angebot von "Amazon Go" sind Salate, fertige Gerichte, Kochboxen, frische Lebensmittel, Getränke sowie Snacks einer Marke des von Amazon gekauften Bio-Supermarkts Whole Foods. Die Preise seien auf Supermarkt-Niveau.

Die Eröffnung des Ladens war bereits vor rund einem Jahr erwartet worden. DieTechnik hatte jedoch Probleme, bei größeren Menschenmengen den Überblick zu behalten. Diese seien inzwischen behoben, hieß es. Den Härtetest habe die Technik bestanden, als mehrere verkleidete Mitarbeiter in gleich aussehenden Kostümen des Pokémon Pikachu reingeschickt worden seien.

Obwohl das Geschäft ohne Kassierer auskommt, gibt es trotzdem diverse Mitarbeiter: Mehrere bereiteten die Salate, andere fertigten Gerichte und befüllten die Regale, einer stehe zur Begrüßung am Eingang, ein weiterer kontrolliere das Alter am Regal mit alkoholischen Getränken.

Amazon betrieb bisher mehrere Buchläden in den USA. "Amazon Go" gilt als mögliches Modell für eine Expansion des Online-Händlers bei stationären Geschäften mit Unterstützung moderner Technik.

tipps+tricks zum Thema:

(jk)