Hack der Playstation 4 zeigt: Start von PS2-Spielen möglich, nur Sony will nicht

Hacker überlisteten die Sicherheitssysteme der Spielkonsole und konnten Playstation-2-Spiele mit wenigen Anpassungen auch auf der Playstation 4 laufen lassen.

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Hack der Playstation 4 ermöglicht Start von PS2-Spielen

Playstation 4

(Bild: Sony)

Lesezeit: 2 Min.

Hackern ist es gelungen, die Software-Sicherungssysteme der Playstation 4 (ab 199,90 €) über eine Lücke zu umgehen und auf der Spielkonsole Homebrew- und PS4-Software auszuführen. Außerdem konnten sie erstmals viele Playstation-2-Spiele direkt auf der Konsole laufen lassen, indem sie den auf Systemebene integrierten Emulator für Playstation-Classics-Downloadspiele verwendet haben. Dies berichtet die Website Arstechnica.

Dabei funktionierten laut des Berichts auch Playstation-2-Spiele, die Sony bisher nicht über sein Download-Portal anbietet. Es sei aber eine Anpassung über Spezialtools nötig, die die PS4-Software überlisten und die Spiele dann mit dem Playstation-Classics-Emulator starten lassen. So funktionierten etwa Dragon Ball Z Budokai Tenkaichi 3 und Klonoa 2. Von den Emulationen findet man bereits Videos auf Youtube.

Der Hack zeigt, dass es durchaus möglich wäre, eine volle Abwärtskompatibilität der Playstation 4 für Playstation-2-Spiele zu gewährleisten, sofern Sony dies tatsächlich wollte.

Im Dezember 2017 veröffentlichten laut der Website TorrentFreak bereits zwei Hacker-Gruppen (Fail0verflow, Specter) einen Kernel-Exploit "namedobj" für die ältere PS4-Firmware 4.05, der das Ausführen von beliebigem Code erlaubte und die Basis für das Ausführen von PS2-Spielen bildete. Die aktuelle Playstation-4-Firmware trägt die Versionnummer 5.05; sie ist bereits gegen den Hack abgesichert.

Die Hackergruppe fail0verflow machte bereits Anfang 2016 von sich reden: Ihr gelang es damals, die Sicherheitsmechanismen der Playstation 4 zu überwinden und ein Linux-Betriebssystem auf der Konsole zu installieren. Die Gruppe zeigte damals auf dem 32C3-Kongress ein kurzes Video. Möglich machte den Hack ein Fehler in der WebKit-Implementierung der Playstation 4. Die Sicherheitslücke bestand allerdings nur bei Firmware-Version 1.76. Sony hat auch diese Lücke damals schnell mit einer neuen Firmware-Version geschlossen.

Sonys Playstation 4 (ab 199,90 €) ist die derzeit am meisten verkaufte Spielkonsole: Rund 70 Millionen Geräte gingen innerhalb der letzten vier Jahre seit der Markteinführung über die Ladentische. Im Vergleich zu Microsofts Xbox One (X) bietet sie mehr exklusive Spiele und erlaubt auch die Darstellung von VR-Titeln über das separat erhältliche PSVR-Headset – dieses wurde mittlerweile rund zwei Millionen Mal verkauft. (mfi)