Webentwicklung: Microsoft zieht bei Progressive Web Apps nach
Wie im vergangenen Herbst angekĂĽndigt, will Microsoft in KĂĽrze beginnen, PWAs fĂĽr Windows 10 und den Edge-Browser zur VerfĂĽgung zu stellen. Entwicklern bietet der Konzern UnterstĂĽtzung bei der Vermarktung von PWAs ĂĽber den Microsoft Store.
Progressive Web Apps (PWAs) sind für Microsoft der erklärte nächste Schritt Windows-10-Nutzer mit neuen Anwendungen zu versorgen. Teilnehmer am Windows Insider Program werden in Verbindung mit dem zum Frühjahr angekündigten Redstone-4-Update erste Erfahrung im Umgang mit PWAs sammeln können, wie Microsoft im Windows-Blog jetzt offiziell mitgeteilt hat. Mittelfristig sollen PWAs einen festen Platz auf dem Windows-10-Desktop sowie im Microsoft Store neben klassischen Anwendungen einnehmen.
PWAs im Store und auf dem Desktop
In den Preview Builds vom Microsoft Edge sind ab EdgeHTML 17.17063 sowohl Service Worker als auch Push-Benachrichtigungen per Default aktiviert. In Verbindung mit Fetch Networking sowie den Push und Cache APIs sind damit wichtige Voraussetzungen für PWAs in Windows 10 erfüllt. Um den Microsoft Store rasch mit einer Reihe von PWAs füllen zu können, haben sich die Verantwortlichen in Redmond dazu entschlossen, aktiv im Web nach PWAs zu crawlen, diese zu indexieren und anschließend in appx-Pakete zu konvertieren. Der Bing Crawler hat derzeit offenbar bereits bis zu 1,5 Millionen potenzieller PWAs ausfindig gemacht. Eine kleine Vorauswahl davon, die Microsofts Qualitätsansprüchen gerecht werden, will das Unternehmen in den nächsten Wochen für Windows-10-Nutzer zugänglich machen.
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Entwickler, die eigene PWAs über den Store anbieten wollen, können dazu auf Microsofts frei verfügbaren PWA Builder zurückgreifen, um eine entsprechende AppX zu erstellen. Das anschließende Publishing der PWA erfolgt über den Dev Center Account des Entwicklers. Neben den grundsätzlichen Vermarktungsoptionen gewährt Microsoft Developern im Detail Einfluss auf die Art und Weise wie die AppX im Store erscheint. PWA-Entwickler erhalten darüber hinaus Einblick in die Telemetriedaten (Installationszahlen, Abstürze etc.) und haben Zugriff auf das Feedback von Nutzern – einschließlich der Möglichkeit direkt darauf zu reagieren.
PWAs, die später aus dem Microsoft Store heraus installiert werden, stehen unter Windows 10 als gepackte AppX in einer eigenen Sandbox zur Verfügung und können so auch unmittelbar ohne Browser genutzt werden. Um Anwendern dabei Mindeststandards hinsichtlich der Qualität der PWAs garantieren zu können, hat Microsoft einige Anforderungen definiert, die sowohl für die per Bing Crawler ausgewählten wie auch die von Entwicklern eingereichten PWAs erfüllt werden müssen. Sicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Daher erwartet Microsoft, dass der Zugriff auf die Service Worker APIs eine HTTPS-Verbindung erfordert. Auch das Web App Manifest der PWA sollte bereits Qualität signalisieren und zumindest den Namen und eine Beschreibung enthalten, die auf Textbausteine und Standardfloskeln verzichtet. Auch die Einhaltung der Policies des Microsoft Store ist ein wichtiges Kriterium.
Siehe dazu auf heise Developer die Artikelserie Progressive Web Apps:
- Progressive Web Apps, Teil 1: Das Web wird nativ(er)
- Progressive Web Apps, Teil 5: Das App-Modell der Zukunft?
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