Nach Trump-Steuerreform: Apple bereitet Rücktransfer von Auslandsmilliarden vor

Der Konzern hat damit begonnen, weniger Unternehmensanleihen zu kaufen – und könnte damit sogar den Bondmarkt durcheinander bringen, glauben Experten. Es geht um fast 160 Milliarden Dollar.

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Apple

Die vergangenen Jahre hat Apple das iPhone jeweils nur moderat erneuert - doch zum zehnjährigen Jubiläum des Megasellers soll vieles anders werden.

(Bild: dpa, Shawn Thew/Archiv)

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Apples gigantischer im Ausland lagernder Geldbestand soll im Rahmen der Trump-Steuerreform in die USA zurück- beziehungsweise eingeführt werden. Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg meldet, beginnen dazu nun vorbereitende Maßnahmen.

So habe der Konzern damit angefangen, weniger Firmenanleihen mit seinen Auslandsgewinnen zu kaufen. Auch ein Abstoßen ist denkbar. Apple gehört zu den größten Käufern von Anleihen überhaupt. 285 Milliarden US-Dollar hat der iPhone-Konzern an Barmitteln zur Verfügung, wovon rund 160 Milliarden laut Bloomberg in Bonds stecken sollen.

Die Maßnahmen könnten das Schuldenmachen für andere Unternehmen erschweren, heißt es weiter. Dies könnte zu einer anhaltenden Marktschwäche führen. Auch andere Technikkonzerne wie Google oder Microsoft könnten Auslandsgewinne zurückführen und ihr Portfolio an Anleihen abbauen, glauben Beobachter.

Apple hatte im Januar angekündigt, Milliarden Dollar in den USA zu investieren sowie die Auslandsgewinne zurückzuholen. Dabei fällt eine Steuerzahlung in Höhe von 38 Milliarden an – dank der Trump-Steuerreform deutlich weniger als bislang. Für die Zahlung kann sich das Unternehmen reichlich Zeit lassen – angeblich bis zu 8 Jahre. Dabei fallen auch keine Strafzinsen an.

Apple hatte unlängst angekündigt, die Barmittel auf Null zurückzuführen. Über 160 Milliarden Dollar sollen in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden sowie für Unternehmenskäufe verwendet werden. Ziel sei, den Betrag im Laufe der Zeit auf “rund Null” zu reduzieren. Da die Summe sehr hoch ist, werde dies einige Zeit in Anspruch nehmen, betonte Finanzchef Lucas Maestri bei der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen. Apple hatte Dividenden und Aktienrückkäufe zuvor mit Hilfe von steuersparenden Schulden finanziert, die jedoch mit den Auslandsgewinnen mehr als gedeckt waren. (bsc)