Apple erlaubt Facebook Paywall für iOS

Seit Herbst streiten sich der iPhone-Produzent und das soziale Netzwerk über die Provision für eine neue Bezahlschranke für Presseartikel. Laut der zuständigen Managerin gab es nun eine Einigung.

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"Instant Article"

Die Facebook-Bezahlschranke baut auf der Instant-Articles-Funktion auf.

(Bild: Facebook)

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Apple und Facebook haben sich über eine Bezahlschranke für Presseartikel bei dem sozialen Netzwerk geeinigt, die auf iPhone und iPad implementiert werden soll. Das bestätigte die zuständige Managerin für Medienpartnerschaften, Campbell Brown, auf einer Konferenz des IT-Blogs Recode. "Die Sache ist geklärt." Demnach soll es Facebook ab dem kommenden Monat möglich sein, Bezahlinhalte für Verlage auf iOS-Geräten zu vermarkten. Apple und Facebook hatten sich darüber gestritten, wie hoch die dafür notwendige Provision an Apple ausfallen soll.

Welche konkrete Übereinkunft Apple und Facebook getroffen haben, wollten weder Brown noch ihr Facebook-Kollege Adam Mosseri, der Leiter des News Feed, sagen. Apple hatte in der Vergangenheit zumindest mit Streamingpartnern Übereinkünfte erzielt, die unter der Standardprovision für iOS-Inhalte von 30 Prozent lagen – hier waren auch 15 Prozent möglich. Ob dies Facebook und seinen Verlagspartnern nun auch "gegönnt" wird, ist bislang nicht durchgesickert.

Die Facebook-Paywall soll offenbar im Rahmen der Instant-Articles-Funktion, bei der ganze Presseartikel in dem sozialen Netzwerk publiziert werden, integriert werden. Dabei dürfen Nutzer eine bestimmte Zahl von Artikeln kostenlos lesen – die nun auf fünf reduziert werden soll. Danach erscheint dann die Aufforderung, zu bezahlen, was zumeist in Form eines Abos geschieht.

Bei der Vorstellung der Idee im letzten Jahr hatte Facebook betont, man werde die gesamten Einnahmen an die Verlage weiterreichen. "[Wir] werden keinen Anteil einbehalten", sagte Konzernchef Mark Zuckerberg damals. Er betonte, Facebook wolle dem Journalismus an sich helfen. Nur dieser stelle eine "informierte Gemeinschaft" sicher. Neue technische Verfahren machten es schwerer für Verlage, den Journalismus zu finanzieren, "von dem wir alle abhängen". Die Funktion war zunächst nur für Android-Geräte von Facebook implementiert worden – hier verlangte Google keine Provision. (bsc)