Apple schöpft Hoffnung

Ein Gewinn von 11 Cents pro Aktie im zweiten Quartal, nun im dritten Quartal 17 Cents pro Aktie – Apple hofft doch noch auf ein gutes Gesamtjahr.

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Von
  • Andreas Beier

Ein Gewinn von 11 Cents pro Aktie im zweiten Quartal, nun im dritten Quartal 17 Cents pro Aktie – Apple schreibt wieder schwarze Zahlen, nach einem schweren Rückschlag im Geschäftsverlauf. Ein tiefer Seufzer der Erleichterung wird da der Brust manchen Apple-Mitarbeiters und nicht zuletzt der von Apple-Chef Steve Jobs entfleuchen, nachdem im ersten Quartal noch tiefrote Zahlen verbucht wurden.

Ob Apple damit auf dem Weg ist, das Gesamtjahr positiv abzuschließen? Mit Spannung blicken jedenfalls die Apple-Fans und -Angestellten auf die Eröffnung der MacWorld durch Jobs am Mittwoch, von der einmal wieder einige Neuigkeiten erwartet werden, die den Geschäften der Mac-Company weiter Auftrieb geben sollen. Die Wall Street scheint aber so ihre Zweifel zu haben, ob das reicht: Im nachbörslichen Handel sackte der Kurs des Apple-Papiers um 10,28 Prozent auf 22,52 US-Dollar und gehörte damit zu den größten Verlierern.

Immerhin konnte Apple den Umsatz aber wieder ein bisschen steigern, zumindest gegenüber dem zweiten Quartal des laufenden Jahres: Mit 1,48 Milliarden US-Dollar lag er etwas über den 1,43 Milliarden des Vorquartals; gegenüber dem Vorjahresquartal allerdings musste die Firma einen Rückgang von 19 Prozent verbuchen. Der Gewinn lag bei 61 Millionen US-Dollar; die daraus resultierenden 17 Cents pro Aktie lagen noch über den Erwartungen der Börse, die 15 Cents pro Aktie prophezeit hatte.

Apple musste aber im abgelaufenen Quartal einen in letzter Zeit selten gewordenen Produkt-Flop eingestehen: Die Einstellung des G4 Cube kam für manchen Fan überraschend. Dafür hat die Rückeroberung des ersten Platzes im Geschäft mit den Schulen wohl einiges zum guten Ergebnis beigetragen. "Wir hatten ein ausgezeichnetes Quartal im Erziehungs-Bereich und ein ausgezeichnetes Quartal für das iBook. Wir haben über 182.000 unserer neuen, sehr populären Notebooks für Endverbraucher und den Schulbereich verkauft", meinte Steve Jobs zu den Geschäftszahlen. Insgesamt verkaufte Apple nach eigenen Angaben 827.000 Rechner im dritten Quartal; im Vorjahresquartal waren es noch 1,02 Millionen und im zweiten Quartal des laufenden Jahres 751.000.

Apples Finanzchef Fred Anderson sieht für das nächste Quartal sogar eine leichte Steigerungsmöglichkeit beim Gewinn. Die Kriegskasse ist mit 4,2 Milliarden US-Dollar an Bargeld und kurzfristigen Verbindlichkeiten gut gefüllt. Den Geschäftsbeitrag der kürzlich eröffneten ersten beiden Apple Retail Stores bezeichnete er als "extrem erfreulich". Für Apples Chef war ihre Eröffnung das wichtigste strategische Ereignis des abgelaufenen Quartals. Weitere 23 will Apple dieses Jahr noch aufmachen.

Während das Unternehmen in Amerika und Asien seinen Umsatz um über 20 Prozent steigern konnte, sank der Umsatz in Europa, Nahost und Afrika um 24 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal. "Wir sehen in Europa nun auch die Trends, die wir bereits zuvor in Amerika und Asien gesehen haben", kommentierte Anderson. In Deutschland steht Apple dagegen besser da: "Das vergangene Quartal lief für Apple in Deutschland sehr gut", meinte Frank Steinhoff, Geschäftsführer Apple Deutschland, gegenüber dpa. "Die deutschen Verbraucher setzen sehr stark auf mobile Geräte. Neben dem PowerBook G4 ist das Einsteiger-Notebook iBook ein Renner." (adb/c't) / (jk)