App-Dürre für die Apple Watch: Entwickler klagen über Apples eingeschränktes WatchKit

Apple ermöglicht bislang nur die Entwicklung von "Baby-Apps" für die Computer-Uhr, bemängeln Entwickler und monieren ein fehlerbehaftetes SDK. Mehrere bekannte App-Anbieter haben ihre Watch-Apps bereits eingestampft.

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Apple Watch

Die Apple Watch war von Beginn an als App-Plattform gedacht. Für Dritt-Entwickler sind die Möglichkeiten auch nach knapp drei Jahren noch sehr eingeschränkt.

(Bild: dpa, Andrew Cowie)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple behindert durch stark eingeschränkte Developer-Tools die Entwicklung vollwertiger Apps für die Apple Watch: Mit WatchKit sei es ausschließlich möglich, funktionsbegrenzte “Baby-Apps” zu erstellen und Apple spüre diese Einschränkungen selbst überhaupt nicht, da der Hersteller für die eigenen Watch-Apps auf umfassendere interne Frameworks setze, erklärt der Entwickler Marco Arment. Hinzu komme, dass die Entwicklung mit WatchKit frustrierend sei und man ständig auf neue Bugs stoße – diese Kritikpunkte sind bereits seit längerem von Entwicklern zu vernehmen.

Apple müsse WatchKit deshalb endlich “einstellen und ersetzen”, fordert Arment – am besten mit der Freilegung der vollwertigen watchOS-Frameworks für Dritt-Entwickler, so wie es in iOS seit 2008 der Fall ist. Erst dann könne ein innovativer App-Markt für die Apple Watch entstehen, glaubt der Entwickler.

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Arment bietet selbst eine begleitende Watch-App für den Podcast-Client Overcast an. Eine von vielen Nutzern gewünschte Funktion zur Übertragung von Podcast-Episoden vom iPhone auf die Apple Watch hat der Entwickler im vergangenen Jahr aber zurückgezogen, da sich dies mit den beschränkten Möglichkeiten nicht fehlerfrei umsetzen ließ – und der genutzte Workaround schließlich durch ein System-Update lahmgelegt wurde.

Im vergangenen Jahr haben mehrere Entwickler ihre watchOS-Apps leise entfernt, darunter auch große App-Anbieter wie Google Maps, eBay und jüngst etwa der Team-Kommunikationsdienst Slack. Die Watch-Apps der Unternehmen stammten teils noch aus dem Jahr 2015 und boten mitunter nur geringen Nutzen.

Ab dem 1. April 2018 erlaubt Apple Updates für Watch-Apps nur noch in Form nativer Apps, die mindestens mit dem watchOS-2-SDK entwickelt wurden. Das bedeutet für viele Anbieter, entweder weitere Entwicklungszeit in die ihre alte watchOS-App zu stecken oder – um die verbundene iPhone-App weiter aktualisieren zu können – die Watch-App einfach einzustampfen. Entsprechend könnten nächsten Monat weitere Watch-Apps verschwinden.

Im Unterschied zu eingestellten iOS-Apps, die auf dem iPhone oder iPad des Nutzers verbleiben, werden die watchOS-Apps automatisch von der Uhr entfernt, wenn diese nicht länger mit der zugehörigen iPhone-App ausgeliefert werden. (lbe)