Mac-App mit Kryptominer verdiente 2000 US-Dollar in drei Tagen

In der Anwendung Calendar 2 steckte eine Monero-Schürfroutine als Bezahlmodell. Apple hat die App gesperrt – und klargestellt, dass dies nicht erlaubt ist.

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Mac-App mit Kryptominer verdiente 2000 US-Dollar in drei Tagen

Die Calendar-2-App im Mac App Store.

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Eine mit einer Kryptomining-Routine versehene macOS-Anwendung, die in Apples Mac App Store zu finden war, hat den Machern innerhalb kurzer Zeit gutes Geld eingespielt. Der Chef des Herstellers der Software namens Calendar 2, Greg Magarshak, erklärte in einem Statement gegenüber US-Medien, in den drei Tagen, in der die App mit der Routine verfügbar war, habe man Monero-Coins im Wert von 2000 US-Dollar generiert. Ein durchaus lukrativer Ansatz: Insgesamt soll Qbix in sieben Jahren mit allen seinen Apps (und ohne Kryptomining) Umsätze in Höhe von 700.000 Dollar erzielt haben.

Die App, ein Kalender-Werkzeug, gab offen an, dass man sie mittels Kryptomining finanzieren konnte – statt Bezahlung einer Freischaltgebühr von 18 US-Dollar konnten die Nutzer alle Funktionen freischalten, wenn sie der Software erlaubten, Monero zu schürfen. Allerdings machte Qbix bei der Implementierung laut Angaben des Unternehmens mehrere Fehler. So lief die Kryptomining-Routine auch los, wenn der Anwender sich im Opt-In-Prozess gar nicht dafür entschieden hatte. Außerdem zog die verwendete Bibliothek xmr-stack miner signifikant mehr Prozessorleistung als die eigentlich beabsichtigten 10 bis 20 Prozent.

Nachdem die Probleme bekannt wurden, zog Apple die Notbremse und entfernte Calendar 2 mit der Kryptomining-Routine aus dem Mac App Store. Laut Magarshak hatte sich Qbix kurz davor selbst entschieden, die App wegen der Bugs zurückzunehmen. Warum Apple Calendar 2 überhaupt zuließ, ist unklar – der Konzern hat ein eigenes Review-Team, das sich jede Software ansieht, bevor sie in den Mac App Store vorgelassen wird. Laut App-Store-Regeln ist Kryptomining eigentlich nicht zulässig. Apps müssten "energieeffizient" gestaltet sein, heißt es in den Bedingungen. "Anwendungen dürfen den Akku nicht schnell entleeren, starke Hitze erzeugen oder Geräteressourcen unnötig belasten."

Für Qbix hatte die Sache allerdings ein Happy End. Apple erlaubte der Firma, Calendar 2 umzubauen und die Kryptomining-Funktion zu entfernen. Mittlerweile steht die Anwendung wieder im Mac App Store bereit, hat aber eine sehr schlechte Nutzerbewertung. Qbix plant nun, von den Problemen betroffenen Nutzern ein Jahr lang kostenlos die Premium-Funktion freizuschalten. Dies soll in der kommenden Version von Calendar 2 ermöglicht werden und für alle User gelten, die frühere Versionen der App heruntergeladen hatten. (bsc)