Microsoft will zwei Rechenzentren für sein Cloud-Geschäft in Deutschland bauen

Microsofts deutsche Treuhänder-Cloud ist zwar ein Ladenhüter, das übrige Cloud-Geschäft läuft dagegen. Mit dem geplanten Bau zweier Rechenzentren verdoppelt Microsoft seine bisherigen Kapazitäten in Deutschland, um global tätige Unternehmen anzusprechen.

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Rechenzentrum

(Bild: dpa, Jens Wolf/Archiv)

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  • dpa

Microsoft will sein Cloud-Angebot in Deutschland kräftig ausbauen und plant die Errichtung zwei neuer Datenzentren in Deutschland. Das bestätigte das Unternehmen am Dienstag gegenüber der dpa, nachdem bereits über mögliche Baupläne spekuliert worden war. Auf besondere Absicherung seiner Cloud durch ein Treuhänder-Modell verzichtet das Unternehmen – vermutlich wegen mangelnder Nachfrage.

Standorte für die Rechenzentren seien in zwei Regionen geplant. Die Rechenzentren sollen noch einmal die gleiche Leistung wie die bereits vorhandenen Rechenanlagen bieten, sagte Microsoft-Manager Oliver Gürtler. Keine Angaben machte Microsoft dazu, wann die neuen Rechenzentren ihre Arbeit aufnehmen und in welchen Regionen sie konkret gebaut werden sollen. "Deutschland erwacht derzeit in puncto Cloud", sagte Gürtler. Die Nachfrage sei inzwischen eine ganz andere als noch vor zwei Jahren.

Weltweit legte Microsofts Geschäft allein mit der Cloud-Plattform Azure nach Angaben von Gürtler im vergangenen Jahr um 98 Prozent zu. Nur die besonders geschützte Treuhänder-Cloud wurde nicht nachgefragt. Zu teuer und zu rückständig sei sie, heißt es aus Kundenkreisen. Aktuell betreibt Microsoft das Cloud-Angebot in zwei Rechenzentren in Frankfurt und bei Magdeburg. T-Systems überwacht und kontrolliert dabei seit 2015 als Treuhänder den Datenverkehr, sodass Microsoft selbst keinerlei Zugriff auf die Daten seiner Kunden hat.

Anders als bei den derzeit betriebenen Rechenzentren will Microsoft an den neuen Standorten auf ein Treuhänder-Modell verzichten. Das Konzept richte sich vorwiegend an international tätige Unternehmen, sagte Gürtler. Mit einem Treuhänder-Modell seien die Daten zum Teil auch abgeschottet. Demgegenüber sei von global agierenden Unternehmen eine lokale Vorhaltung der Daten in verschiedenen Ländern gefragt. Die neuen Rechenzentren sollen deshalb an Azure-Zentren in anderen Ländern angeschlossen sein.

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(olb)