Hack Back: Bundesregierung prüft Möglichkeit von Cybergegenangriffen

Die Bundesregierung reagiert auf ständige Cyberangriffe auf Datennetze des Bundes und prüft Optionen zum Hacking Back. Bisher fehlen in Deutschland allerdings die rechtlichen Grundlagen für aktive Gegenmaßnahmen.

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Hacker

(Bild: dpa, Karl-Josef Hildenbrand/Symbol)

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Von
  • dpa

Zur Abwehr von Cyberattacken prüft die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge die Möglichkeit eines Gegenangriffs. Das sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die Netze des Bundes seien permanent Angriffen ausgesetzt. "Uns zu schützen ist also eine Standardaufgabe, die wir in der Regel mit Bravour bestehen." Es bleibt aber immer ein Wettkampf zwischen Abwehr und Angriff. Braun sagte weiter, wenn man sehe, "welcher Schaden etwa durch die Schadprogramme von Bot-Netzen entstehen kann, müssen wir das abwehren und unterbinden". Vor knapp drei Wochen war eine Hackerattacke auf das Datennetz des Bundes bekannt geworden.

Bislang dürfen die deutschen Sicherheitsbehörden keine Gegenangriffe starten, weil sie sich nach geltendem Recht damit strafbar machen würden. Es gibt aber seit langem Diskussionen darüber, die rechtlichen und organisatorischen Grundlagen dafür zu schaffen. Kürzlich sprach sich Innenpolitiker Burkhard Lischka für Hacking Back aus. Viele Experten warnen aber vor Hack Backs, weil diese nur zu einer Eskalation führen würden und Angriffe auf kritische Infrastruktur wie etwa Elektrizitäts- oder Wasserwerke nicht verhinderten

Bereits im April letzten Jahres hatte die Bundesregierung angekündigt, Hack Backs zur Cyberabwehr prüfen zu wollen. Konkrete Maßnahmen sind bis heute allerdings nicht erfolgt.

[Update v. 19.03.2018, 11:56 Uhr]: Hack Back an englische Schreibweise angeglichen. (olb)