Datenskandal Cambridge Analytica: Bundesjustizministerin Barley verlangt von Facebook umfassende Aufklärung

Die neue Bundesjustizministerin will von Facebook wissen, wie es zu dem Datenskandal kommen konnte und ob auch deutsche Nutzer betroffen sind.

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Datenskandal Cambridge Analytica: Bundesjustizministerin Barley verlangt von Facebook umfassende Aufklärung

(Bild: Pixelkult)

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Von
  • dpa

Im Skandal um mutmaßlichen Missbrauch von Millionen Facebook-Daten hat Bundesjustizministerin Katarina Barley die Spitzen von Facebook Europe für kommende Woche in ihr Ministerium eingeladen. "Ich verlange Aufklärung darüber, wie es zu diesem Vorgang kommen konnte, ob Nutzerinen und Nutzer deutscher Accounts davon betroffen sind und was Facebook gedenkt zu tun, um die Wiederholung solcher Fälle zu verhindern", sagte Barley am Donnerstag in Berlin. Barley sprach von einem "handfesten Skandal".

Cambridge Analytica und die Facebook-Profile

Ab Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung im Mai könnten Bußgelder in Höhe von vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden, der bei Facebook bei 40 Milliarden Euro liege. "Das sind beträchtliche Summen", sagte Barley.

Nutzer sollten zudem besser selbst entscheiden können, wie viel sie von ihrer Privatheit preisgeben. "Es muss die Möglichkeit geben, sehr gezielt und informiert zu sagen, in dieser oder jener Hinsicht bin ich einverstanden oder nicht", sagte sie. Und: "Wir wollen die Algorithmen transparenter machen." Für Nutzer und Behörden solle klarer erkennbar sein, nach welchen solcher Programmcodes Unternehmen wirklich vorgehen.

Die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica soll sich unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern verschafft haben. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat Fehler eingeräumt. Sein Unternehmen habe das Vertrauen der Nutzer, die ihre Daten dem Online-Netzwerk anvertraut und dort für sicher gehalten hätten, enttäuscht. In einem CNN-Interview fügte er am Mittwochabend eine Entschuldigung hinzu: "Das war ein grober Vertrauensbruch und es tut mir sehr leid, dass das passiert ist."

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(anw)