Baum und Borke: Apple-Chef im Konfliktfeld China

Tim Cook nimmt als "Co-Chair" am China Development Forum in Peking teil – während sich die Konflikte zwischen den USA und dem Riesenreich verschärfen.

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Tim Cook

Apple-Chef Tim Cook, hier bei einem Auftritt in Cupertino.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
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Am Wochenende erwartet Apples Konzernchef Tim Cook in Peking eine große Ehre: Er darf dann als "Co-Chair" dem China Development Forum (CDF) vorsitzen, einer Konferenz, die die Zusammenarbeit zwischen westlichen Unternehmen und China vorantreiben soll. Vertreter der Weltbank, vom internationalen Währungsfonds sowie die Chefs zahlreicher Großkonzerne von Shell über Daimler bis Nestle und Siemens sind vor Ort – diverse Bankenvertreter ebenso.

Und das Event ist auch in diesem Jahr mit den Topchefs verschiedener Hightech-Konzerne besetzt. So hat Google-CEO Sundar Pichai ebenso zugesagt wie IBM-Chefin Ginny Rometty. Cook dürfte jedoch von seinen Kollegen am stärksten an einer guten Beziehung zwischen seiner Heimat USA und dem Riesenreich gelegen sein. China ist nicht nur als Endmontagestandort für nahezu alle Apple-Produkte von größter Bedeutung, sondern auch als für Apple enorm wichtiger Auslandsmarkt. Google hat sich hingegen bereits vor Jahren mit seinen Hauptprodukten aus dem Land zurückgezogen.

Das CDF 2018 kommt zu einer Zeit, indem sich die Konflikte zwischen den USA und China zu verschärfen drohen. US-Präsident Donald J. Trump steht kurz davor, einen Handelskrieg anzuzetteln. So ist geplant, dass 25 Prozent Strafzölle auf bis zu 50 Milliarden US-Dollar an chinesischen Importen in die USA aufgeschlagen werden sollen. Darunter sind auch IT- und Kommunikationsgeräte. Wenn Apple Pech hat, könnten dem Konzern Analysten zufolge Einbrüche bei 15 Prozent seines Geschäftes drohen, sollte Peking mit eigenen Strafzöllen reagieren.

Konflikte drohen Apple auch in anderen Bereichen. So hat der Konzern kürzlich seine iCloud in China auf lokale Server verlagert und hält dort auch die notwendigen Verschlüsselungskeys vor. Amnesty International bezeichnete den Konzern daraufhin als "Datenschutzverräter" – obwohl Cook und Apple doch sehr darauf bedacht sind, ein Privatsphären-bewusstes Image zu kultivieren. (bsc)