Apples Chip-Pläne machen Intel an der Börse Probleme

Die Aktie des Prozessorriesen fiel am Montag zwischenzeitlich um neun Prozent, nachdem bekannt wurde, dass Apple angeblich bis 2020 den Umstieg auf ARM-Chips beim Mac beabsichtigt.

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Intel-Prozessor

Chip von Intel.

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

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Ein Bericht, laut dem Apple in den kommenden zwei Jahren erstmals Hauptprozessoren mit eigenem Design in seinen Mac-Computern einsetzen will, hat die Aktie des Chip-Riesen Intel auf Talfahrt geschickt. Das Papier fiel am Montag zwischenzeitlich um bis zu neun Prozent und ging dann mit einem hohen Minus von über 6 Prozent aus dem NASDAQ-Handel in New York. Vorbörslich zeigten sich die Papiere am Dienstag fast unverändert.

Apple verwendet seit 2005 Intel-Chips in seinen Macs, während in Mobilgeräten wie iPhones und iPads Prozessoren aus eigener Entwicklung eingesetzt werden, die auf der Architektur des britischen Chipentwicklers ARM basieren. Apple verwendet dabei auch viel eigenes Know-how, unter anderem für den Stromsparmodus, KI-Elemente, Grafikeinheit und mehr. Die Prozessoren der A-Baureihe gelten als besonders leistungsstark.

Ein Umstieg ("Switch") könnte für Apple-Entwickler viel Arbeit bedeuten – das Betriebssystem macOS läuft angeblich bereits auf ARM-Chips. Apple hatte aber bereits gezeigt, dass ein Architekturwechsel vergleichsweise reibungslos möglich ist: So ging es von der PowerPC-Architektur vor 13 Jahren rüber zu Intel.

Intel verlor bereits das Rennen um den Platz in Smartphones und Tablets an die ARM-Welt – und setzt auf neues Geschäft mit Rechenzentren und Autoindustrie, während der PC-Markt über Jahre geschrumpft ist. Der Verlust von Apple als Kunden würde in der Bilanz des Chip-Giganten zwar einen vergleichsweise moderaten Rutsch auslösen, da der Umsatz mit dem Mac-Hersteller nur rund fünf Prozent des Intel-Geschäfts ausmacht.

Der Imageschaden wäre jedoch enorm: Ein Wechsel bei Apple könne als ein Zeichen interpretiert werden, dass die Marktmacht von Intel auch bei PCs bröckeln könnte. Unklar bleibt, ob Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) oder Samsung Electronics, die bislang im Auftrag von Apple Chips produzieren, überhaupt in der Lage wären, auf dem Niveau von Intel Fertigungskapazitäten zur Verfügung zu stellen – allerdings gelingt ihnen dies beim iPhone, das in wesentlich größeren Stückzahlen produziert wird als die Macs. (mit Material von dpa) / (bsc)