Facebook-Datenskandal: Beraterfirma AggregateIQ ebenfalls suspendiert

Nach Bekanntwerden des Skandals um Cambridge Analytica hat Facebook ein weiteres Unternehmen ausgesperrt. AggregateIQ war an der Kampagne der Brexit-Befürworter beteiligt und soll Verbindung zu CA gehabt haben.

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(Bild: dpa, Daniel Reinhardt)

Lesezeit: 2 Min.

Der Social-Media-Konzern hat im Zuge des Datenskandals um Cambridge Analytica (CA) die Zusammenarbeit mit einem weiteren Unternehmen beendet und die kanadische Politikberatungs- und Datenanalysefirma AggregateIQ suspendiert. Das teilte Facebook dem kanadischen Online-Nachrichtenmagazin National Observer mit.

Demnach hat Facebook angesichts der Vorwürfe, AggregateIQ habe Verbindungen zu SCL (der Muttergesellschaft von CA) und der damit bestehenden Möglichkeit einer unrechtmäßigen Verwendung von Facebook-Nutzerdaten das Unternehmen gesperrt. AggregateIQ war in die "Vote Leave"-Kampagne beim Brexit-Referendum involviert und hatte erhebliche Teile von deren Budget erhalten.

Der ehemalige CA-Mitarbeiter Christopher Wylie behauptet, AggregateIQ sei mit seiner Hilfe gewissermaßen als Außenstelle von CA gegründet worden. Angesichts des Skandals wächst der Druck auf Facebook, inzwischen hat die US-Handelsbehörde FTC Ermittlungen deswegen eingeleitet. Zwar sind die Vorwürfe gegen AggregateIQ nicht bestätigt, jedoch will das Social-Media-Unternehmen mit der Suspendierung offenbar dem Verdacht entgehen, nicht entschieden genug gegen den Missbrauch seiner Nutzerdaten vorzugehen.

Auf der Website von AggregateIQ findet sich derzeit der Hinweis, das Unternehmen habe keinerlei Verbindung oder Vertragsbeziehung zu CA oder SCL, habe nie Zugriff auf Facebookdaten von CA gehabt und Wylie nie beschäftigt.

Cambridge Analytica soll mit einer angeblich wissenschaftlichen Zwecken dienenden App über die Kontakte von deren Nutzern etliche Millionen Facebook-Profile ausgewertet haben. Das Unternehmen rühmt sich, US-Präsident Trump zum Wahlsieg verholfen zu haben. Jedoch kann Facebook nicht angeben, wie viele Daten überhaupt betroffen sind. Bislang geht man von bis zu 87 Millionen Profilen aus, davon könnten etwa 310 000 aus Deutschland stammen.

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(tiw)