Celebgate: Nacktfotos aus iCloud gephisht - vierter Verklagter bekennt sich schuldig

Im Fall “Celebgate” hat sich ein weiterer Mann für schuldig bekannt, per Phishing Zugriff auf mehrere Hundert iCloud-Accounts erschlichen und daraus unter anderem Fotos kopiert zu haben – das Material sei zudem mit Dritten getauscht worden.

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Nacktfotos aus iCloud gephisht: Vierter Beklagter bekennt sich schuldig

Die Schauspielerin Kirsten Dunst gehört zu den Opfern von "Celebgate".

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Aufarbeitung des Celebgate-Skandals – die gebündelte Veröffentlichung persönlicher Nacktfotos prominenter US-Schauspielerinnen und Models – scheint sich dem Abschluss zu nähern: Der vierte bislang Angeklagte hat sich nun vor einem Gericht im US-Bundesstaat Connecticut für schuldig bekannt, wie Cyberscoop berichtet. Dem Mann drohen bis zu fünf Jahren Haft, über die tatsächliche Dauer muss noch entschieden werden – er befinde sich nach Zahlung einer Kaution von 50.000 Dollar derzeit auf freiem Fuß.

Nach den Ermittlungen des FBI hat sich der 26-Jährige von April 2013 bis Oktober 2014 durch Phishing den Zugriff auf über 250 iCloud-Accounts erschlichen. Mit vorgeblichen Apple-Sicherheitsmitteilungen habe er seinen Opfern die Zugangsdaten entlockt damit den Zugriff auf persönliche Informationen in iCloud erhalten, darunter “sensitive und private Fotos sowie Videos”. Zu den Opfern gehören nicht nur bekannte Personen aus der US-Unterhaltungsbranche, sondern auch viele Nicht-Prominente, betonte die Staatsanwaltschaft.

Ebenso wie die drei zuvor bereits angeklagten Männer, ist der vierte Beteiligte einen “Plea Deal” eingegangen, zu dem auch das Schuldbekenntnis zählt. Der dritte Beklagte hatte sich im vergangenen Herbst für schuldig bekannt und wurde jetzt zu 16 Monaten Haft verurteilt, wie Cyberscoop anmerkt. Die zwei zuerst identifizierten Täter müssen eine Haftstrafe von 9 sowie 18 Monaten verbüßen.

Im Unterschied zu den anderen Beklagten, denen die Staatsanwaltschaft keine Verbreitung nachweisen konnte, heißt es bei dem vierten Mann, er habe die Bilder und Informationen mit weiteren Personen “getauscht” – ob hier zusätzliche Anklagen folgen, bleibt noch offen.

Durch die vielen bekannten Opfer erhielt der “Celebgate”-Skandal erhebliche Aufmerksamkeit und führte zu Sicherheitsverbesserungen bei iCloud: Erst anschließend dehnte Apple seinen (optionalen) Zwei-Faktor-Schutz auf iCloud-Backups aus, so dass deren Download neben Benutzername und Passwort einen zusätzlichen Überprüfungscode erfordert. Viele der geklauten Nacktfotos wurden offenbar aus automatisch durchgeführten iCloud-Backups extrahiert, dafür wurde vermutlich auch gängige Forensik-Software eingesetzt, die spezielle Tools dafür bietet.

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(lbe)