Palm erwartet hohe Verluste für das vierte Quartal

Die Handheld-Industrie bleibt von der Konjunktur-Flaute nicht verschont. Trotz steigender Umsätze vermeldet Palm leichte Verluste im dritten Quartal.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Obwohl auf der CeBIT das mobile Internet zum absoluten Hype avancierte, musste Handheld-Hersteller Palm für das gerade abgeschlossene dritte Geschäftsquartal 2001 leichte Verluste melden. Trotz einer Umsatzsteigerung um 73 Prozent auf 470,8 Millionen US-Dollar gegenüber 272,3 Millionen US-Dollar im gleichen Vorjahresquartal erwirtschaftete das Unternehmen einen Verlust (unter Einbeziehung von Sonderaufwendungen) von 1,9 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor lag der Netto-Gewinn noch bei 11 Millionen US-Dollar.

Ohne die Kosten für Abschreibungen, den Kauf von Technologien, Gerichtsverfahren sowie den weiteren finanziellen Aufwand für die Trennung von 3Com hätte Palm einen Gewinn von 9,3 Millionen US-Dollar oder 2 Cent pro Aktie erwirtschaftet. Im vergangenen Quartal konnte der Handheld-Hersteller 2,1 Millionen Geräte verkaufen, insgesamt wurden somit weltweit bisher 13 Millionen Palm-PDAs verkauft. Im zweiten Geschäftsquartal 2001 hatte Palm noch satte Gewinne vermeldet.

Düster sehen jedoch die Prognosen für das kommende vierte Quartal aus, nicht zuletzt durch die steigende Konkurrenz der Pocket PCs und anderer Palm-OS-Lizenznehmer wie Handspring. "Auch Palm hat vor kurzem die Auswirkungen der verschlechterten Konjunkturlage zu spüren bekommen," sagt Palm-Chef Carl Yankowski. "Das führt zu einem niedrigeren Auftragseingang und wir gehen von einem Umsatz für das nächste Quartal ähnlich dem des vergleichbaren Vorjahresquartals von 300 bis 350 Millionen US-Dollar aus." Anteilseigner sollten sich laut Palm auf einen Verlust von 8 Cent pro Aktie einstellen.

Um die Aktionäre zu beruhigen, will Palm sein Kostenmanagement optimieren. Diese Optimierung besteht hauptsächlich darin, dass von den derzeit 1524 festen und 400 freien Mitarbeitern 250 entlassen werden. Ergänzend wird der Bau des neuen Firmenhauptsitzes in San Jose, Kalifornien, vorerst auf Eis gelegt. "Wir sind führender Anbieter bei mobilen, drahtlosen Lösungen und unsere kontinuierlichen Investitionen in Forschung und Entwicklung werden neue Lösungen nach sich ziehen und neue Kundengruppen ansprechen," sagt Yankowski. Schade nur, dass einige Mitarbeiter nichts davon haben. (hag)