PDAs voll im Trend

Raus aus dem Fachhandel, rein in die Supermärkte - diese Strategie soll die Absatzziffern bei elektronischen Organizern weiterhin auf Wachstumskurs halten.

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Von
  • Richard Sietmann

Raus aus dem Fachhandel, rein in die Supermärkte – diese Strategie soll die Absatzziffern der Personal Digital Assistants (PDAs) weiterhin auf Wachstumskurs halten. Im vergangenen Jahr gingen weltweit 9,4 Millionen der digitalen Notizbücher über die Ladentische, nahezu eine Verdoppelung gegenüber den 5,1 Millionen im Vorjahr. Und Marktforscher sagen der Branche weiterhin leuchtende Aussichten voraus. Gartner und IDC erwarten einen Anstieg der Verkaufszahlen auf rund 30 Millionen Stück bis 2004. Als Hemmnis könnte sich jedoch ein Mangel an Flash-Speichern und LCDs erweisen, der die Industrie im vergangenen Jahr bereits spürbar plagte.

Der Ausbau der Vertriebsstrukturen wird nicht der einzige Wachstumstreiber bleiben. Zugleich rechnen die Auguren mit einer Ausdifferenzierung des Angebots. Die PDAs werden quasi noch "persönlicher", indem die Hersteller das Design und die Vermarktung gezielt auf die individuellen Bedürfnisse bestimmter Kundensegmente zuschneiden. Sony, mit viel Erfahrung im Lifestyle-Marketing von Endgeräten und zudem mit einem reichen Fundus an Content im Rücken, hat den Konsumentenmarkt im Visier, während Palm und Microsoft mit dem Pocket PC verstärkt die professionellen Nutzer und Unternehmenskunden adressieren.

Handspring setzt auf die Featuritis mit Modulen für das Palm OS. Zusatzbausteine erweitern den PDA um Handy- oder GPS-Funktionen oder verwandeln ihn in einen MP3-Player. Insgesamt 25 Erweiterungsbausteine hat Handspring im Angebot, weitere 15 stecken in der Pipeline. Mit einer Million verkauften Exemplaren erreichte Palm-OS-Lizenznehmer Handspring im letzten Jahr bereits ein Viertel des Marktvolumens von Palm. Dort sieht man darin keinen Grund zur Besorgnis. "Der Markt wächst so stark, dass alle Lizenznehmer davon profitieren", meint Palm-Technologievorstand Bill Maggs.

Im Trend liegt vor allem die Kombination von Handy und PDAs. Samsung will ein solches Smartphone mit Palm OS im Sommer auf dem US-Markt einführen; Kyocera hegt ähnliche Pläne. So rückt die Verwirklichung der eierlegenden Wollmilchsau näher: Einer Meldung der Zeitung Nihon Keizai zufolge möchte die japanische Regierung die Akzeptanz digitalen Fernsehens, das 2003 in den drei Ballungsgebieten Tokio, Osaka und Nagoya startet, auch dadurch vorantreiben, indem sie die Entwicklung eines digital-TV-tauglichen Smartphones durch NTT, Sony, die staatliche Rundfunkgesellschaft Japan Broadcasting, Microsoft und andere fördert. (Richard Sietmann) / (prak)