Test: Multi-WAN-Router DrayTek Vigor 2926Lac mit LTE-Anbindung

Der Breitband-WLAN-Router DrayTek Vigor 2926Lac baut seine Internetverbindung über mehrere Anschlüsse parallel auf.

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Test: Multi-WAN-Router DrayTek Vigor 2926Lac
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Inhaltsverzeichnis

DrayTeks Vigor-2926-Baureihe segelt unter der Marketing-Flagge „Dual-WAN Security-Router“. Security bezieht sich auf eine detailliert konfigurierbare, objektorientierte Firewall sowie bis zu 50 gleichzeitige VPN-Tunnel. Diese können mit IPSec, L2TP oder SSL/TLS laufen, um Außendienstler (Client-to-LAN) oder Filialen (LAN-to-LAN) anzubinden. PPTP spricht der Router auch, aber das ist schon lange geknackt – meiden Sie es.

Wie bei DrayTek üblich, kann der Router mehrere interne, logisch per VLAN getrennte Netzwerke aufspannen, hier bis zu 16, was etwa für Abteilungen in kleinen und mittleren Firmen interessant ist. Nur vier davon lassen sich bei den damit bestückten Modellen auch ins integrierte WLAN leiten (Multi-SSID).

Dual-WAN ist untertrieben, denn mit den beiden Gigabit-Ports für externe Modems ist nicht Schluss. Beim Vigor 2926Lac bildet ein intern per USB angebundenes LTE-Modem die dritte WAN-Schnittstelle. Wer die Internetverfügbarkeit auf die Spitze treiben will, kann mit einem separat anzuschaffenden USB-Modem-Stick am externen USB-2.0-Port gar einen vierten WAN-Port öffnen.

Hat man mindestens zwei Internetverbindungen konfiguriert, kann der Router den Verkehr verteilen und so die Summendatenrate steigern (Load Balancing). Wenn die App mehrere parallele Verbindungen öffnet, profitiert auch ein einzelner Nutzer. Das belastet freilich das Datenvolumen aller eingebundenen WAN-Konten. Alternativ schafft das Gerät höhere Verfügbarkeit per Failover (Wechsel der Leitung bei Ausfall). Der Übergang vom VDSL zum LTE dauerte im Test 15 Sekunden, die Rückkehr 8.

Die integrierte LTE-Schnittstelle nach Cat. 4 ist kein Renner, aber mit maximal 150 MBit/s brutto im Downstream angemessen flott. Sie funktionierte im Test problemlos mit SIM-Karten für die drei Mobilfunknetze und lieferte in der Redaktion tagsüber rund 40 MBit/s netto. IPv6 versteht der Router hier nur per Tunneling, obwohl beispielsweise die Telekom das Protokoll seit 2015 anbietet.

Die NAT-Performance beim Datenumschlagen zwischen Internet (WAN1) und LAN genügt für schnelle Anschlüsse (siehe Tabelle). Sie klettert deutlich, wenn man die Hardwarebeschleunigung aktiviert und damit auf Verkehrsgrafiken und WAN-Budgetierung verzichtet. So maßen wir dann 949 MBit/s, das Gigabit-Ethernet-Maximum. Mit PPPoE kamen noch 424 und 776 MBit/s im Down- und Upstream heraus, was freilich auch unser PPPoE-Testserver beeinflusste.

Bei der Installation hilft ein Quick Start Wizard, der aber bei der getesteten Firmware 3.8.7 manche Dinge übergeht, die man anschließend manuell einstellen muss (IPv6, Zeitzone und Sommerzeitumschaltung). Auch an das WLAN- und LTE-Setup muss man selbst denken, wobei teilweise weitere Wizards helfen.

Der Router arbeitete über ein externes Modem problemlos an einem Telekom-VDSL-Anschluss; nur Multicast-IPTV (Entertain) lief im (W)LAN dann nicht, doch das dürfte in Firmen auch weniger wichtig sein. Hingegen ließ sich MC-IPTV in einer Kaskade hinter einer Fritzbox problemlos einrichten (IGMP-Proxy, IGMP-Snooping).

WLAN-seitig schaffte der 2926Lac gute Leistung mit einem Acer-Notebook Aspire V3-372 als Gegenstelle. Mit einem der seltenen 3- oder 4-Stream-Clients dürfte der Durchsatz noch steigen. Der 2926Lac gönnte sich mit rund 8 Watt einen angemessenen Leistungsschluck aus der Steckdose.

Kann man sich mit der spröden Bedienoberfläche im Browser anfreunden und ist etwas experimentierfreudig, dann erhält man mit dem Vigor 2926Lac einen tauglichen Router, um mehrere Internetanschlüsse inklusive LTE zu bündeln. Wer auf die integrierte Mobilfunkoption verzichtet, kommt mit der sonst baugleichen Produktvariante Vigor 2926ac rund 170 Euro billiger davon.

DrayTek Vigor 2926Lac
LTE-Multi-WAN-Router
Hersteller DrayTek, www.draytek.de (Univorx)
WLAN IEEE 802.11n-600/ac-1733,simultan dualband,WPS, DFS
Mobilfunk LTE Cat. 4 (max. 150/50 MBit/s brutto), Funkbänder: 1, 3, 5, 7, 8, 20 (FDD) und 38, 40, 41 (TDD)
Bedienelemente Ein, Reset, WLAN/WPS, 21 Statusleuchten
Anschlüsse 6 x RJ45 (Gigabit-Ethernet), 1x USB 2.0
NAT-Perf. PPPoE (DS/US) 335 / 354 MBit/s (WAN1)
IP-zu-IP (DS/US) 587 / 503 MBit/s
WLAN 2,4 GHz nah/20 m (V13) 98 / 43-65 MBit/s
5 GHz nah/20 m 318 / 124-160 MBit/s
Leistungsaufnahme 8,3 W / 18,4 VA (idle mit LTE-Link, ohne: 7,7 W / 17,5 VA)

(ea)