Mehr Komfort: der Arduino-Überkopfwecker

Der kleine Funkwecker auf dem Nachttisch? Einfach unkomfortabel, meint ein Bastler. Er hat sich einen individuellen Arduinowecker gebaut, der Uhr- und Alarmzeit getrennt anzeigt.

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Überkopfwecker:
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Der Wecker piepst, es ist noch dunkel und statt den Snoozeknopf zu erwischen, schmeißt man ihn auf den Boden, wo er munter weiter trötet. Bei Bastler Kurt Andro kommt das morgendliche Horroszenario nicht mehr vor. Er hat sich kurzerhand einen individuellen Arduinowecker mit Real-Time-Clock, Temperaturkontrolle und Lautsprecher gebaut und an der Wand über dem Bett verschraubt. Für mehr Komfort ist die "Benutzeroberfläche" außerdem deutlich anders als bei handelsüblichen Lösungen.

Statt einer Anzeige hat der Überkopf-Wecker gleich zwei besonders große Zeitanzeigen für Uhr- und Weckzeit, deren Bedienelemente ebenfalls doppelt vorhanden und klar gekennzeichnet sind. Durch die unterschiedliche Farbgebung sind die Displays, Knöpfe und Drehelemente auf den ersten Blick zu erkennen – verwirrende Tastenkombinationen muss man sich nicht merken. Da der Wecker an der Wand über dem Bett hängt, kann er selbst im Dunkeln einhändig bedient werden. Wer snoozen möchte, dreht einfach die Alarmzeit ein Stück vor.

Das Gehäuse ist eine umgebaute Holzkiste aus dem Baumarkt, in der ein Arduino Mega werkelt. Auf einer eigens entwickelten Platine sitzen die Real-Time-Clock mit integriertem Temperatursensor, ein MP3-Modul mit SD-Slot und FRAM-Speicher. Durch den Temperatursensor läuft die Uhr auch bei wechselnden Temperaturen im Schlafzimmer genau. Eine eigene 3-Volt-Knopfzelle sichert sie außerdem gegen Stromausfälle ab – sollten das Netzteil und die Notversorgung aus dem USB-Akkupack beide entfallen. Das FRAM-Modul speichert die gewünschte Weckzeit.

An der Seite des Weckers sind schließlich der Lautsprecher und ein extra Lautstärkeregler angebracht. Der Weckton oder -song wird von der SD-Karte abgespielt und ist damit einfach austauschbar. Für Nachbauwillige hat Andro noch ein paar Ideen parat. So könnte statt des FRAM-Moduls der EEPROM-Speicher des Arduinos genutzt werden (wie etwa im Noko) oder das Gehäuse und die Anbringung an der Wand verbessert werden. Die ausführliche Anleitung für den Überkopfwecker hat er auf seiner Webseite veröffentlicht.

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