EU-Kommission plädiert für sparsamere Lkws

Die EU-Kommission will auch für Lastwagen verbindliche Ziele zur Senkung der Verbrauchswerte vorgeben. Demnach soll der CO2-Wert bei neuen Lastwagen von 2019 bis 2025 um 15 Prozent sinken, bis 2030 um insgesamt 30 Prozent. Im Jahr 2022 soll die Zielvorgabe überprüft werden.

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Lkw mit Oberleitung

(Bild: Scania)

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Von
  • Martin Franz

Derzeit laufen erste Versuche. Lkws über Oberleitungen mit Strom zu versorgen - ein Versuch, Emissionen zu senken.

(Bild: Scania)

Die EU-Kommission will erstmals auch für Lastwagen verbindliche Ziele zur Senkung der Kohlendioxidwerte vorgeben, um den Klimaschutz voranzubringen. Dies berichtete die Wirtschaftswoche vor der geplanten Entscheidung der Kommission am Mittwoch (16. Mai 2018). Demnach soll der CO2-Wert bei neuen Lastwagen von 2019 bis 2025 um 15 Prozent sinken, bis 2030 um insgesamt 30 Prozent. Im Jahr 2022 soll die Zielvorgabe überprüft werden.

Die Emissionen liegen heute 19 Prozent über den Werten des Jahres 1990, argumentiert die EU-Kommission. Das trotz des Fortschritts bei den Motoren kein Rückgang zu verzeichnen ist, liegt vor allem daran, dass heute viele Verbraucher ihre Waren im Internet bestellen. Zudem ist Europa zusammengewachsen – der Austausch von Waren quer durch den Kontinent ist erst durch die politischen Umbrüche und Entscheidungen wie das Schengen Abkommen möglich geworden.

Hinzu kommt, dass der Warenverkehr zunehmend von der Schiene auf die Straße verlagert wird. Der Versuch, diesen Trend mit einer Lkw-Maut rückgängig zu machen, darf als gescheitert angesehen werden. Um trotzdem die Emissionen des Güterverkehrs senken zu können, laufen derzeit Versuche, Lkws über Oberleitungen mit Strom zu versorgen. Ob sich die Idee, gewissermaßen eine zweite Strom-Infrastruktur neben der Bahn aufzubauen, letztlich durchsetzt, muss sich zeigen.

In der EU-Kommission haben sich nach Informationen der Wirtschaftswoche zehn Kommissare für strengere Vorgaben eingesetzt. Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger habe im Sinne der Hersteller eine stärkere Anrechnung von Elektro-Lkw gefordert, sich damit aber nicht durchgesetzt. Elektro-Laster sollen demnach mit einem Faktor zwei auf die Zielvorgaben angerechnet werden, Oettinger wollte dem Blatt zufolge einen Faktor fünf, der die Hersteller stärker entlastet hätte. Der Vorschlag wird nach dem vorgesehenen Beschluss am Mittwoch voraussichtlich am Donnerstag (17. Mai 2018) in Brüssel vorgestellt. Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten müssen danach zustimmen.

(mit Material der dpa) (mfz)