Eigene Chips: Apple wirbt Intel-Ingenieure ab

In Oregon betreibt der iPhone-Hersteller offenbar ein Geheimlabor, das an der Zukunft des Mac werkelt.

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iMac Pro

Noch gibt's Macs – wie hier den iMac Pro – nur mit Intel-Prozessoren.

(Bild: Apple)

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Apple arbeitet angeblich verstärkt an der Eigenentwicklung von ARM-Chips, die auch für den Mac gedacht sind. Wie aus diversen LinkedIn-Profilen hervorgeht, gelang es dem Konzern, verschiedene Mitarbeiter des Prozessorriesen Intel abzuwerben, die zuvor in leitenden Forschungs- und Ingenieurspositionen tätigt waren. Ein eigenes, bislang geheimes Labor für die Entwicklung scheint Apple im US-Bundesstaat Oregon, genauer gesagt im Washington County in der Nähe von Portland, aufgebaut zu haben.

Wie das Lokalportal Oregon Live berichtet, sollen in dem "Hardware Engineering Lab" bis zu zwei Dutzend Mitarbeiter beschäftigt sein, die von Intel und anderen in Oregon angesiedelten Technikfirmen kommen. Zu den Anforderungen, die diese erfüllen müssen, gehören Kenntnisse im Bereich der "Design Verification", also die Fähigkeit, ausentwickelte Produkte mit ihren zuvor festgelegten Spezifikationen abzugleichen.

Apple plant Angaben von Insidern zufolge ab 2020 eigene Macs mit ARM-Chips. Diese sollen die bislang verwendeten Intel-Prozessoren ersetzen und es Apple ermöglichen, Innovationen schneller umzusetzen. Die Prozessoren der A-Baureihe stecken schon seit Jahren in iPhone und iPad und werden von Apple regelmäßig beschleunigt – im ARM-Bereich gelten sie als High-End-Produkte. Derzeit muss Apple beim Mac stets darauf warten, bis Intel passende Chips liefert. Verschiedene der Maschinen sind mittlerweile veraltet unterwegs. Mac-Nutzer beklagen sich regelmäßig über die langsame Innovation. macOS müsste für ARM angepasst werden – auch für die aktuellen Mac-Apps würde Upgrade-Pflicht gelten, sollte Apple keine Übersetzungsschicht implementieren.

Zuletzt hatte es Spekulationen über ein neues Hybrid-Rechner-Modell gegeben, das angeblich unter dem Namen "Project Star" läuft. Apple will hier offenbar ein iPad mit einem Notebook kombinieren, ob darauf macOS oder iOS arbeiten wird, ist unklar. LTE-Chips und GPS seien eingeplant, hieß es – beide Komponenten fehlen regulären Macs. (bsc)